Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

TH Köln
Campus Südstadt
Ubierring 48a, 50678 Köln

Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad

Angewandte Sozialwissenschaften
Institut für Migration und Diversität (MIDI)

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Expertise zu Zugangswegen und Unterstützungsbedarfen von Migrantinnen im Kontext von Familiennachzug

Am 4.11.2020 haben Dipl.-Päd. Anno Kluß und Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad ihre neu erschienene Expertise zu Zugangswegen und Unterstützungsbedarfen von Migrantinnen im Kontext Familiennachzug im Online-Forum „Fachkräfte gewinnen – Potentiale aus dem Familiennachzug“ des BMFSFJ vorgestellt.

Zugangswege und Unterstützungsbedarfe von Migrantinnen und ihren Familien aus dem EU-Ausland und aus Drittstaaten Zugangswege und Unterstützungsbedarfe von Migrantinnen und ihren Familien aus dem EU-Ausland und aus Drittstaaten (Bild: BMFSFJ)

Am 4.11.2020 veröffentlichte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Expertise „Zugangswege und Unterstützungsbedarfe von Migrantinnen und ihren Familien aus dem EU-Ausland und aus Drittstaaten - im Hinblick auf Qualifizierung und Erwerbsarbeit unter besonderer Berücksichtigung des Familiennachzugs“. Sie wurde von Dipl.-Päd. Anno Kluß (context GbR) unter Mitwirkung von Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad von der TH Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, erstellt.

Mit der Expertise  wurde eine in den Diskursen über Migration und Arbeitsmarktzugänge bisher marginalisierte Gruppe besonders in den Fokus gerückt: Migrantinnen, die im Kontext des Familiennachzugs nach Deutschland eingewandert sind. Der Expertise, die eine praxisorientierte Aufarbeitung des bisherigen Forschungsstandes und Ergebnisse von Gruppendiskussionen mit familiennachgezogenen Migrantinnen und mit Multiplikatorinnen enthält und vom Kompetenzzentrum für die Arbeitsmarktintegration von Müttern mit Migrationshintergrund im Namen des BMFSFJ in Auftrag gegeben wurde, lagen u.a. folgende Fragestellungen zugrunde:

  • Welche Herausforderungen, Informations- und Begleitungsbedarfe ergeben sich während des Zuzugs nach Deutschland für die mit- oder nachreisen­den Familien mit Blick auf die Erwerbstätigkeit?
  • Welche Barrieren stellen sich im Zu­gang zu Bildungs-/Qualifizierungsmaßnahmen und Erwerbsarbeit?
  • Welche Organisationen im Herkunftsland oder in Deutschland unterstützen Migrantinnen aus dem EU-Ausland und aus Drittstaaten beim Familiennachzug?
  • Wann beschäftigen sich Migrantinnen im Fa­miliennachzug in der Regel mit einer potenziel­len Berufstätigkeit in Deutschland? Und inwie­weit sind hierbei spezifische Handlungsmuster überhaupt identifizierbar?
  • Inwiefern decken bestehende Unterstützungs­strukturen diese Bedarfe bereits ab? Welche Förderlücken sind erkennbar? Welche Zugangswege zur Zielgruppe bestehen?
  • Wer könnte über bestehende Anlaufstellen hinaus den Informationsbedarf der Migrantinnen, aber auch der Anbieter von Beratungsstellen auf welchen Wegen decken?

Im vom BMFSFJ und dem Kompetenzzentrum für die Arbeitsmarktintegration von Müttern mit Migrationshintergrund organisierten Online-Forum wurde die Expertise verschiedenen Vertreter*innen aus Ministerien, Behörden und Zivilgesellschaft vorgestellt. Dazu gehörten  aus dem Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Frau Juliane Seifert (Staatssekretärin),  Frau Petra Mackroth (Leiterin der Abteilung „Familie“) Frau Christine Mühlbach  (Leiterin des Referats „Internationale Familienpolitik und gesellschaftliche Integration von Familien“ und Auftraggeberin der Studie)  sowie weitere Fachleute aus dem Ministerium. Darüber hinaus waren  Vertreter*innen anderer Bundes- und Landesministerien, Vertreter*innen aus der Wissenschaft,  Interessierte aus Kommunalverwaltungen, Stiftungen und Vertreter*innen aus Wohlfahrtsverbänden, Bildungsträgern und der Wirtschaft beteiligt.

Neben einem weiteren Vortrag aus wissenschaftlicher Perspektive zum Thema „Partner*innen im Familiennachzug: verdecktes Erwerbskräftepotenzial?“ von  Prof. Dr. Frank Kalter und Dr. David Schiefer  (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung) fanden  Fachvorträge aus der Praxis statt. Den Vorträgen folgte eine lebendige und zukunftsorientierte Debatte – als Ergebnis und Ertrag der Veranstaltung entstand ein Mind Map mit Gelingensbedingungen zur ressourcenorientierten Stärkung der Zugangswege und Handlungsmöglichkeiten familiennachgezogener Partnerinnen im Kontext von Qualifizierung und Erwerbsarbeit – sowohl im Herkunftsland als auch in Deutschland.

November 2020

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