EXIST-Team Modifox
Der Schuh, den man nicht wechseln muss: Ein Schuh für drinnen, eine Sohle für draußen. Beides ist kombinierbar. Mit der neuen Modifox-Technik kann man sich in wenigen Sekunden anpassen. Wie beim Skifahren, nur einfacher.
Devin Agca, Wael Gdoura, Karim Abdi und Tobias Duven konnten mit ihrer Idee vom modularen Schuh das EXIST-Gründertipendium des BMWK einwerben. Mit dem EXIST-Projekt "Elsewear" stehen sie nun kurz vor der Gründung ihres Start-ups "Modifox". Fachlich unterstützt wird das Team von seinem Mentor Prof. Dr. Stefan Grünwald, Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme.
EXIST ermöglicht uns den finanziellen Freiraum, den wir brauchen, um unser Potenzial auszuschöpfen.
Was ist Eure Gründungsidee?
Wir entwickeln einen Schuh, den man nicht wechseln muss. Jeder Mensch trägt Schuhe und jeder wechselt seine Schuhe. Z.B. zwischen Drinnen und Draußen. Bedeutet jedes Mal Bücken, Schnürsenkel, Finger einklemmen, usw… Das nervt. So sehr, dass wir im Schnitt weniger als die Hälfte unserer Schuhe tragen. Der Rest bleibt im Schrank und sorgt für 1 Mrd. t CO2.
Deshalb der Schuh, den man nicht wechseln muss. Weniger Stress im Alltag, weniger CO2 für die Umwelt. Der Trick? Ein Schuh für drinnen, eine Sohle für draußen. Beides ist kombinierbar. Mit unserer Technik kann man sich in wenigen Sekunden anpassen. Wie beim Skifahren, nur einfacher.
Wie ist die Idee entstanden?
Devin hatte die Produktidee schon mit 16. Zu Hause trug er immer Hausschuhe. Jedes Mal wenn er den Müll raus brachte, musste er aus den Hausschuhen raus und in ein paar Schlappen oder Schuhe, die an der Tür standen. Das war weder schön noch angenehm. Das gleiche beim Post holen, mit dem Hund gehen, etc … Deshalb kam er auf die Idee Hausschuhe und Straßenschuhe zu kombinieren und das Problem „Schuhe wechseln“ ein für alle Mal zu lösen.
Nach der Schule begann er sein Studium, aber das Problem lies ihm keine Ruhe. Da es bis dato niemand gelöst hatte, griff er während seinem Entrepreneurship Master das Konzept wieder auf. Damals zusammen mit ein paar Studienkollegen. Nach dem Abschluss probierte er so ein Startup zu entwickeln.
Mehr zum EXIST Gründerstipendium und weiteren Förderprogrammen
Wie habt Ihr als Team zusammengefunden?
Als BWLer hatte Devin keine Ahnung, wie er das Produkt bauen sollte. Er versuchte seine Studienkollegen zu motivieren, doch die nahmen stattdessen hoch-dotierte Beraterjobs an. Also wand er sich mit 300€ an eine Plattform für Freelancer und lernte den Tunesier Karim kennen. Dieser war damals noch selbstständiger Designer, aber trat nach dem ersten Mockup dem Gründungsteam bei.
Als wir auf technische Schwierigkeiten stießen, suchten wir nach einem Ingenieur. Karim hatte zuvor in einem anderen Startup mit Wael gearbeitet. Nachdem wir ihn ebenfalls zunächst als Freiberufler engagierten, stieß er zu uns ins Team. Während dieser Zeit hatten wir Kontakt zu Tobi geknüpft. Er war bereits seit langem als Produktmanager bei namhaften Schuhmarken tätig. Von außen gab er uns permanent kritisches Feedback. Vor einigen Monaten kündigte er seinen Job und ergänzt uns seit Kurzem in Vollzeit.
Was bedeutet EXIST für Euch?
Das Gründerstipendium ist eine klasse Möglichkeit. Insbesondere als Hardware-Startup kann man die nötigen Kosten für industrielle Entwicklung finanzieren. Zudem hätten wir ohne EXIST unsere beiden tunesischen Mitgründer wahrscheinlich nicht nach Deutschland bekommen. Wir konnten so nach fast zwei Jahren das benötigte Visum erreichen und arbeiten jetzt zusammen in Köln.
Unserer Meinung nach, ist das Programm allerdings ein wenig überreguliert. Sowohl die Antragsphase als auch die Förderung erfordern einiges an administrativem Aufwand. Aber das ist für uns aktuell Jammern auf hohem Niveau. Trotzdem sind wir super happy, dass wir uns für EXIST entschieden haben. Es ermöglicht uns den finanziellen Freiraum, den wir brauchen, um unser Potenzial auszuschöpfen.
Wie hat Euch die TH Köln bisher unterstützt?
Wir haben uns an die TH aufgrund des Maker Space gewendet. Besonders die 3D-Drucker brauchen wir für unsere Entwicklung. Außerdem wurden wir in der Antragsphase für EXIST vom Gateway Gründungsservice TH Köln gut unterstützt. Ohne dieses Sparring, hätten wir die Förderung womöglich nicht bekommen!
April 2023