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Jean-Monnet-Lehrstuhl zur Jugendarbeit und Jugendpolitik

Prof. Dr. Andreas Thimmel (Bild: privat)

Prof. Dr. Andreas Thimmel von der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln hat für die kommenden drei Jahre einen Jean-Monnet-Lehrstuhl „Bildung und Jugendarbeit in Europa“ inne. Zu diesem Thema wird Prof. Thimmel Vorlesungen, Seminare und Workshops für Studierende anbieten sowie seine Beratung von Entscheidungsträgern und Mitarbeit in multinationalen Arbeitsgruppen ausbauen.

Mit den Lehrstühlen fördert die Europäische Kommission weltweit qualitativ hochwertige Lehre und Forschung zu Europa. Es ist bereits der zweite Jean-Monnet-Lehrstuhl, der an der TH Köln eingerichtet wurde.
Der Jean-Monnet-Lehrstuhl von Prof. Thimmel beschäftigt sich mit europäischer Jugendpolitik „European Youth Policy“ als eigenständigem Politikfeld und mit „European Youth Work“, dem europäischen Rahmenkonzept für Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und non-formale Bildung.

„Jugendpolitik sowie Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit werden in Deutschland bislang zu sehr aus einer nationalen und zu wenig aus einer europäischen Perspektive diskutiert. Das gilt für Wissenschaft, Politik und Praxis. Mein Ziel ist daher, die europäische Perspektive stärker in den Fachdiskurs und die öffentliche Diskussion einzubringen. Zudem werde ich mich verstärkt an den Debatten um die konzeptionelle Weiterentwicklung der europäischen Jugendpolitik und Youth Work  beteiligen“, sagt Prof. Thimmel, der an der TH Köln den Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung und das Institut Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene leitet.

Im Rahmen des Jean-Monnet-Lehrstuhls beschäftigen sich Studierende in den Bachelorstudiengängen der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften künftig mit der europäischen Dimension der Kinder- und Jugendhilfe und der Sozialen Arbeit. Im Masterprogramm werden zudem die Strukturen und Konzepte von  Jugendpolitik, Politischer Bildung  und Youth Work in Europa vertiefend bearbeitet. In Fragen der Mobilität und der internationalen sowie interkulturellen Begegnung kann auf die bisherigen Forschungen zum internationalen Jugendaustausch von Prof. Thimmel und dem Team am Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung zurückgegriffen werden.

Bildung in und über Europa bedeutet für Prof. Thimmel die Auseinandersetzung mit den programmatischen Grundsätzen, der Geschichte, der Politik und den Zukunftsentwürfen der Europäischen Union. „Die grundsätzliche Bejahung des historischen und aktuellen Projektes der Europäischen Union erfordert dabei auch eine kritische Beschäftigung mit ihren Widersprüchen“, so Thimmel.

Der erste Jean-Monnet-Lehrstuhl an der TH Köln war 2014 an Prof. Dr. Harald Sander vom Schmalenbach Institut für Wirtschaftswissenschaften verliehen worden, der mit der Förderung sein Summer School-Konzept „Europäische Integration und Europas Rolle in der Weltwirtschaft“ ausgebaut hatte. „Dass an der TH Köln nun bereits der zweite Jean-Monnet-Lehrstuhl eingerichtet werden kann, zeigt die Bedeutung, die wir als Hochschule den europäischen Themen zumessen“, sagt Prof. Dr. Stefan Herzig, Präsident der TH Köln. „In Zeiten, in denen einige Mitgliedsstaaten der EU vor allem ihre nationalen Interessen und Egoismen verfolgen, ist es wichtig, den Studierenden eine gesamteuropäische Perspektive aufzuzeigen“, so Herzig weiter.

September 2019

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