4. Platz für Escuderia Colonia

Nach dem respektablen Ergebnis bei seiner Premiere 2023 hatte das Team vom Campus Gummersbach wieder den Ehrgeiz, ein selbstkonstruiertes autonom fahrendes Auto an den Start zu bringen: Das beinhaltet den Bau der Mechanik, Elektronik, Sensorik und die Programmierung der Software. Im Vergleich zur Konkurrenz, die mit gesponsorten Fahrzeugen antraten, waren die Studenten Simon Boes, Sebastian Pütz und Matthias Härle mit ihrer Eigenkonstruktion und schmalem Budget unterwegs: Als Computer zum Beispiel verwendeten sie einen Raspberry Pi (ca. 100 Euro) statt der 10-mal so teuren Standardausrüstung der anderen Hochschulen.

Und auch die Bedingungen des vom VDI organisierten Wettkampfs waren in diesem Jahr erheblich herausfordernder: Die Rennstrecke an der Hochschule München war in einem Gebäude mit Glasdach aufgebaut. „Dadurch änderten sich die Lichtverhältnisse der Strecke ständig. In dunklen Ecken und hellen Bereichen mussten die Autos, die mit hoher Geschwindigkeit fuhren, autonom navigieren“, sagt Prof. Dr. Elena Algorri, die zusammen mit Hartmut Köhn und Prof. Dr. Mohieddine Jelali das studentische Team betreut hat. Zu den Wettbewerbsaufgaben gehörte neben schnellen Rundenzeiten zum Beispiel auch das selbstständige Ein- und Ausparken des Wagens aus der Boxengasse. Um das Auto auf den Kurs zu trainieren, sind u.a. dafür über 3.000 Fotos nötig, die die bordeigene Kamera während einer Fahrt aufnimmt.

Platz 3 schien Escuderia Colonia bis zum Ende sicher, doch nach zwei Wettkampftagen musste das Auto bei den letzten Tests gegen die robusteren Fahrzeuge zurückstecken: Nach mehreren Kollisionen und harten Manövern lösten sich einige Kabel und zeigten erste Komponenten Fehlfunktionalitäten. „Doch gerade weil unser selbstgebautes Auto eine Hobby-Konstruktion ist, haben wir dafür viel Aufmerksamkeit und Anerkennung der anderen Hochschulen im Wettbewerb bekommen“, so Algorri.

Bereits bei seiner Premiere 2023, bei der das Gummersbacher Team mit dem olympischen Motto „Dabeisein ist alles“ antrat, gelang ihm ein respektabler vorletzter Platz. Nach Platz vier in diesem Jahr ist das ausgegebene Ziel für 2025 klar: den Podiumsplatz bis zum Ende halten!

Neben der TH Köln waren an der Autonomous Driving Challenge (ADC) des VDI folgende sechs Hochschulen vertreten: Hochschule München, Hochschule Bochum, Universität Duisburg/Essen, Technische Universität Berlin, Hochschule Kempten und Hochschule Offenburg.
Das Team Escuderia Colonia wurde bei der Teilnahme am Wettbewerb finanziell unterstützt durch den Förderverein des Campus Gummersbach.

Am Campus Gummersbach werden Studierenden des Bachelorstudiengangs Elektrotechnik u. a. die Grundlagen zur Programmierung autonomer Fahrroboter vermittelt.