Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

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Erstes Policy Paper im Forschungsprojekt amal erschienen

Formen, Kontexte und Auswirkungen extrem rechter und rassistischer Gewalt auf das Alltagsleben von Menschen mit Migrationsgeschichte und BPoC in NRW – erstes Policy Paper erschienen.

Im Mai 2022 ist das erste Policy Paper im Rahmen des Projekts „amal – Auswirkungen rechtsextremer und rassistischer Gewalt auf das Alltagsleben von Menschen mit Migrationsgeschichte und BPoC in NRW“ erschienen. Basierend auf einer landesweiten quantitativen Erhebung bei Fachkräften aus verschiedenen beruflichen Handlungsfeldern, die in ihrem beruflichen Alltag mit Adressat*innen mit Migrationsgeschichten und BPoC arbeiten, analysiert das Policy Paper Formen, Kontexte und Auswirkungen extrem rechter und rassistischer Gewalt. Aus der Perspektive der Fachkräfte auf Gewalterfahrungen ihrer Adressat*innen können Formen der Gewalt sichtbar gemacht und Auswirkungen, die das Erleben der Gewalt auf die Betroffenen hat, rekonstruiert werden. Knapp 80% der Befragten können sich an Ereignisse von rassistischer und extrem rechter Gewalt gegenüber ihren Adressat*innen erinnern, die ihnen im beruflichen Kontext begegnet sind oder von denen ihnen berichtet wurde. 73,3 % der Befragten, die selbst von Rassismus betroffen sind, geben an, innerhalb der beruflichen Kontext Gewalt erfahren zu haben. Damit liegt ein weiterer Schwerpunkt des Policy Papers darauf, sich den Fragen zu widmen, inwieweit auch in Einrichtungen der Sozialen Arbeit, dem Bildungswesen und weiteren beruflichen Handlungsfeldern (z.B. Behörden, Gesundheitswesen) rassistische und extrem rechte Gewalt ausgeübt wird und welche Gewalterfahrungen Adressat*innen und Mitarbeitende machen. Somit blickt die Erhebung auch auf die Frage des Umgangs mit Rassismus und Rechtsextremismus in Institutionen verschiedener Berufsfelder unter besonderer Berücksichtigung der Sozialen Arbeit und des Bildungswesens und fragt nach der Etablierung von Schutzkonzepten.

Die Ergebnisse der Befragung zeichnen die erhebliche Bedeutung, die rassistische und extrem rechte Gewalt für die Einrichtungen hat, nach und verdeutlichen, dass diese Gewalt für Menschen mit Migrationsgeschichten und BPoC in NRW zum Alltag gehört. Betroffene erleben Formen von körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt, die zu massiven negativen Auswirkungen auf die Betroffenen und ihr soziales Umfeld führen können. Daraus lassen sich Fragen an die Professionsentwicklung ableiten, die als zentrale Thesen und Reflexionsfragen das Policy Paper abrunden.

Juni 2022

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