SediClean - Weichen für Innovationen in der ressourceneffizienten Sedimentaufbereitung gestellt
Am 18. März 2025 fand sich das Forschungskonsortium des vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts SediClean auf Einladung von Prof. Viktoriia Wagner am Campus Leverkusen der Technischen Hochschule Köln zusammen, um die Ergebnisse des ersten Projektjahres zu präsentieren und gemeinsam zu evaluieren.
Die Zusammenkunft brachte Vertreter der beteiligten Projektpartner zusammen, darunter das Labor für Wasser und Umwelt sowie das Labor für Geotechnik und Tunnelbau der TH Köln am Campus Köln Deutz, die Chemical and Environmental Analytics Core Facility der TH Köln (Standort Leverkusen), sowie die SedimentWorks GmbH, ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Beratung und Bereitstellung von Dienstleistungen im Bereich der nachhaltigen Nutzung der lebenswichtigen Ressource Wasser spezialisiert hat. Das Treffen diente dem intensiven Austausch über den Projektfortschritt, der Diskussion aktueller Forschungsergebnisse und der Planung der weiteren Vorgehensweise.
Das Treffen markierte einen wichtigen Meilenstein in der Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen und Unternehmen, die sich der Entwicklung einer kosteneffizienten und nachhaltigen Technologie zur Reinigung organisch belasteter Sedimente in Oberflächengewässern widmen, um diese umlagerungsfähig nutzbar zu machen und somit zur Schonung von primären mineralischen Rohstoffen beizutragen. Fließ- und Staugewässer, sowohl in urbanen als auch in ländlichen Gebieten, sind regelmäßig von Sedimentablagerungen betroffen. Diese Sedimente müssen entfernt werden, um den natürlichen Sedimenthaushalt und die ökologische Funktion der Gewässer zu erhalten oder wiederherzustellen. Allein in Deutschland werden dadurch jährlich über 50 Millionen Tonnen Sediment umgelagert. Eine große Herausforderung stellen dabei chemische Belastungen durch Schwermetalle und organische Schadstoffe dar, die eine Umlagerung und Verwertung der Sedimente oft unmöglich machen. Die Folge ist, dass diese belasteten Sedimente auf Deponien entsorgt werden müssen, was ökologische und ökonomische Nachteile mit sich bringt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, entwickelt das interdisziplinäre Forschungsprojekt SediClean innovative Technologien zur Reinigung der belasteten Sedimente.
„In unseren Laborversuchen entwickeln wir gemeinsam mit unseren Partnern ein Verfahren, bei dem hoch belastete Sedimente wieder umlagerungsfähig gemacht werden“, sagt Prof. Dr.-Ing. Christian Jokiel vom Labor für Wasser und Umwelt (LWU) der TH Köln. „Im Rahmen der Aufbereitung deutet sich an, dass zuvor hoch belastete Sedimente in Laborversuchen durch Zugabe eines nicht umweltbelastenden Adsorbens und dessen anschließender Separation eine Reduzierung von hohen ökotoxikologischen Belastungsstufen niedrigere, umlagerungsfähige Belastungsstufen erfolgen kann“, so Prof. Dr.-Ing Christoph Budach vom Labor für Geotechnik und Tunnelbau der TH Köln. Die Präsentationen und Diskussionen zeigten einen durchweg positiven Projektfortschritt. Die erzielten Ergebnisse übertrafen die Erwartungen und lieferten wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der geplanten Technologien. Insbesondere die Fortschritte in den Bereichen Sedimentaufbereitung, Sedimenttrennung sowie in der Verfahrensentwicklung der ökotoxikologischen Probencharakterisierung wurden als vielversprechend bewertet. Die konstruktive Atmosphäre des Treffens ermöglichte einen intensiven Austausch zwischen Experten aus verschiedenen Disziplinen. Gemeinsam wurden die gewonnenen Erkenntnisse analysiert und die nächsten Schritte für das Projekt definiert. Die erarbeiteten Grundlagen bilden ein solides Fundament für die zukünftigen Forschungsarbeiten und die Entwicklung marktreifer Produkte. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Fortschritt, den wir im ersten Projektjahr erzielt haben“, erklärte Prof. Viktoriia Wagner. „Die Ergebnisse zeigen das große Potenzial unserer Forschung und die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit den entwickelten Technologien einen wesentlichen Beitrag zur Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit im Sedimentmanagement in urbanen Gewässern leisten können.“

April 2025