Erfahrungen teilen, Stärken sichtbar machen: Selbstbewusst bewerben dank Peer-Gruppen-Austausch

Ob im Kontext einer inklusiveren Museumspraxis oder in Vorbereitung auf eine Bewerbung auf eine HAW-Professur: Austausch auf Augenhöhe und der damit einhergehende Einbezug unterschiedlicher Perspektiven und Expertisen kann helfen, bei Bewerbungen Hürden abzubauen. Dies durften die Teilnehmenden am fünften Peer-Group-Treffen des Karriereentwicklungsprogramms Karriere hoch 3 (K³) erfahren.

Welche Synergieeffekte das Zusammenkommen unterschiedlicher Expertisen, Erfahrungen und Wissensbestände mit sich bringen kann, wurde hier einen ganzen Tag lang begreifbar. Dr. Philipp Bojahr, einer der K³ Programmteilnehmer*innen, gewährte bei einer Führung durch das Siegerlandmuseum im Oberen Schloss Einblicke in seine Tätigkeitsfelder als Tandembeschäftigter an der TH Köln und beim Praxispartner Siegerlandmuseum.

Dabei stellte er den anderen Doktorand*innen und Postdocs  die vielfältigen Projekte vor, mit denen das Museum mithilfe neuer Medien zu einem inklusiveren Raum gestaltet wird: Hier wird an einem immersiven auditiven Eintauchen in die Welt der Gemälde von Mitgliedern des niederländischen Königshauses gearbeitet; dort wird als Bestandteil eines transdisziplinären Studierendenprojekts ein interaktives Relief erstellt, welches es Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung ermöglicht, ein großformatiges Gemälde tastend und hörend zu begreifen. Hier erschaffen Besucher*innen mittels Dias und KI neue Siegener Stadtansichten; dort wird der im Siegener Stadtbild allgegenwärtige Hüttenmann Frieder mit einem 3D-Drucker vervielfacht. Möglich wurde all dies, unter anderem, durch Bojahrs interdisziplinäre sowie transdisziplinäre Arbeit, welche bereits in seinem Tandem-Beschäftigungsverhältnis an der TH Köln und im Museum angelegt ist: Wissenschaft, Praxis und Transfer kommen hier selbstverständlich zusammen.

Im weiteren Verlauf des Peer-Group-Treffens widmeten sich die Teilnehmenden dem Schwerpunktthema der Veranstaltung: Bewerbungen. Ihr Austausch über ihre bisherigen Erfahrungen mit Bewerbungsprozessen machte deutlich, dass die meisten Teilnehmenden bereits beide Seiten kennen – die der sich bewerbenden Person ebenso wie die der Bewerbungen sichtenden und Bewerbungsgespräche führenden Rolle.

Nach einer kurzen Einführung zum Thema Berufungsverfahren tauschten sich die Teilnehmenden anhand einer exemplarischen Ausschreibung für eine Professur an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften über die genannten Tätigkeitsfelder und geforderten Qualifikationen aus. Während sie die allermeisten Anforderungen mit ihren bisher gesammelten Erfahrungen und bereits erworbenen Kompetenzen in Verbindung bringen konnten, entstand eine lebhafte Diskussion über jene Kompetenzen, welche auf den ersten Blick unklar oder unerfüllbar schienen. Dass letzteres bei genauerem Hinsehen oft gar nicht der Fall war, wurde im Austausch im Plenum und in Kleingruppen deutlich. Die Zusammensetzung der Teilnehmenden – Doktorand*innen und Postdocs unterschiedlicher Disziplinen – erwies sich dabei als besonders gewinnbringend.

Die Veranstaltung zeigte, dass eine Beschäftigung mit dem Thema Bewerbungen für die unterschiedlichen Stadien der Teilnehmenden gleichermaßen bedeutsam ist: Doktorand*innen bekamen ein Gespür dafür, welche Kompetenzen und Erfahrungen sie noch während ihrer Promotion mehr in den Blick nehmen wollen, während Postdocs darin bestärkt wurden, sich ihrer bereits erworbenen Kompetenzen bewusst zu werden und diese erfolgsversprechend sowie selbstbewusst in Bewerbungen einzusetzen.

Februar 2025

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