Energieversorgung in der Großstadt
Die Hälfte aller EU-Bürger leben in Städten in denen über 75 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden Energie verbraucht wird. Das Projekt "Combined Efficient Large Scale Integrated Urban Systems" kurz "CELSIUS" soll nun neue, regenerative Techniken zur Energiegewinnung entwickeln, die dann im großen Maßstab genutzt werden können.
"CELSIUS" wird im Rahmen der Smart Cities & Communities von der Europäischen Union im 7. Forschungsrahmenprogramm gefördert. Zum Projekt gehören insgesamt 20 Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie die Städte London, Rotterdam, Genua, Göteborg und Köln. Das Kölner Team besteht aus der Stadt Köln, dem Energie-Versorger RheinEnergie, den Stadtentwässerungsbetrieben und der TH Köln.
Prof. Dr. Ingo Stadler ist in dem Projekt für die wissenschaftliche Begleitung im Bereich Energiespeicherung für alle fünf teilnehmenden Städte verantwortlich. Herausgearbeitet werden Konzepte für die Speicherintegration in städtischen Umgebungen, die zu einer Umsetzung der Energiewende beitragen sollen. Da die Wärmeversorgung in einer Großstadt mehr als ein Drittel des stationären Energieverbrauches ausmacht, liegt ein Arbeitsschwerpunkt auf der Wärmeversorgung durch die Nutzung nichtfossiler Energiequellen im großstädtischen Ballungsraum.
Moderne Technik soll die Wärme, die bisher noch in den Abwasserkanälen ungenutzt abgeleitet wird, anzapfen. Die TH Köln prüft, welche Technik dazu geeignet ist, wie die Standortbedingungen aussehen müssen und welche Verbraucher diese Art von Wärmeenergie nutzen könnten. Das insgesamt über vier Jahre angelegte Projekt wird in Köln aus zwei Stufen bestehen. Im ersten Schritt werden an drei verschiedenen Kölner Standorten in insgesamt sechs Schulen Demonstrationsanlagen zur Wärmeversorgung aus Abwasser installiert. Hierbei werden unterschiedliche Wärmegewinnungstechniken geprüft, die dann in einem zweiten Schritt auch in Wohn- und Bürogebäude getestet werden.
Text: Dr. Frank Frick
September 2014