Ein römisches Wasserrohr als Geburtstagsgeschenk

Das römische Wasserrohr gehört zu den spektakulärsten Geburtstagsgeschenken anlässlich der großen Hundertjahrfeier 1979. Sie erinnert an die Gründung der ersten Vorgängerinstitution der Fachhochschule Köln – der Gewerblichen Fachschule der Stadt Köln.

Hier ist eine römische Wasserleitung am Campus Deutz zu sehen.Römische Wasserleitung am Campus Deutz im Jahr 2012 (Bild: Fachhochschule Köln)

Wie kam es dazu?

Die Idee mit dem unhandlichen Geburtstagsgeschenk ist einer Gruppe ehemaliger Bauingenieur-Studenten aus Köln bei einem Treffen gekommen. Die Runde wird bald fündig, denn bei Bauarbeiten für die Autobahn A1 im Krebsbachtal ist ein etwa dreißig Meter langes Stück Wasserleitung der Römer freigelegt worden. Rasch wird Einigkeit mit dem zuständigen Landesmuseum Bonn erzielt und ein Stück der alten Leitung wird für die ehemaligen Studenten und damit für die Fachhochschule Köln reserviert.

Wie transportiert man ein Stück römische Wasserleitung?

Diese Frage beschäftigt die ehemaligen Studienkollegen aus Köln. Denn das Relikt aus der Römerzeit (80 n. Chr.) muss erst einmal aus dem siebzig Kilometer entfernten Krebsbachtal herbeigeschafft werden. Das altertümliche Wasserrohr ist nämlich nicht nur zwei bis drei Meter hoch wie lang, sondern auch rund zehn Tonnen schwer. Und zu allem Überfluss liegt es in weitgehend unwegsamem Gelände. Aber die Gruppe der ehemaligen Studenten zeigt sich zuversichtlich: "Irgendwie wird das schon klappen".

Rechtzeitig geschafft

Gerade noch rechtzeitig wird die römische Wasserleitung während der Feierstunde am Aufgang zum neuen Ingenieurwissenschaftlichen Zentrum abgeladen. Den ehemaligen Bauingenieur-Studenten ist es schließlich gelungen, das alte Stück auf einem Tieflader nach Köln zu bringen.

Wo befindet sich das Wasserrohr heute?

Es steht noch immer vor dem Ingenieurwissenschaftlichen Zentrum in Deutz.

Das antike Mauerwerk hat sich seiner Umgebung soweit angepasst, dass es unauffällig vor den Fahnenmasten am Haupttreppenaufgang ruht.

Juli 2015

Katja Lievertz


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