Ressourcenversorgung in Subsahara Städten
Lösungen und Strategien zur nachhaltigen Stadtentwicklung mit und für Subsahara-Afrika zu entwickeln, ist das Ziel des Forschungsprojekts „Risikoanalyse und Anpassungsstrategien für nachhaltige Ressourcenversorgung in Subsahara Städten“ (RARSUS).
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über drei Jahre mit 800.000 Euro geförderte Forschungsprojekt wird von drei renommierten Instituten aus Deutschland mit großen internationalen Netzwerken und zwei der wichtigsten regionalen Wissenschafts- und Hochschulnetzwerke in Afrika getragen: dem Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT) der TH Köln, dem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn, dem Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS) der United Nations University sowie der Abdou Moumouni University of Niamey in Niger und dem Institute of Water and Energy Sciences (PAUWES) der Pan African University in Tlemcen in Algerien (PAU). Projektträger des Forschungsprojekts RARSUS ist das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) Die Programmbetreuung für den Bereich der postgradualen Aus- und Fortbildung übernimmt der DAAD.
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Das Management natürlicher Ressourcen in städtischen und halbstädtischen Regionen ist eine globale Herausforderung. Besonders dringlich ist die Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent. Die Anpassung grundlegender städtischer Versorgungssysteme mit Schlüsselressourcen wie Wasser, Energie und Lebensmittel an die Risiken und Folgen des Klimawandels, der hohen Landnutzungsdynamik und des rasanten Bevölkerungswachstums gilt als eines der wichtigsten Forschungsgebiete und fundamentale Herausforderung Afrikas.
„Um eine nachhaltige Stadtentwicklung in der Region zu gewährleisten, ist es wichtig zu verstehen, welche Elemente der städtischen Versorgungskette besonders gefährdet sind und welche Risiken bei der Aufrechterhaltung einer ununterbrochenen Funktion der Versorgungsketten bestehen“,
erläutert RARSUS-Projektleiter und Verbundkoordinator Prof. Dr. Ramchandra Bhandari von der TH Köln. Eine Risikoabschätzung für relevante städtische Versorgungsketten kann wichtige Hinweise darauf geben, welche Bereiche technische und operative Veränderungen und Erneuerungen benötigen, um damit eine nachhaltige Entwicklung auf effektive Weise zu unterstützen.
„Dazu wird jetzt ein Pilotprojekt zur Erforschung bedeutender Versorgungssysteme in städtischen und halbstädtischen Gebieten Afrikas eingerichtet, in das alle relevanten Interessengruppen und Akteure aus Verwaltung, Industrie und Zivilgesellschaft einbezogen werden.“
Das Forschungsprojekt RARSUS verbindet die Bereiche Forschung, Netzwerkbildung, Hochschulbildung und Weiterbildung. Zum Projektende sollen Forschungsergebnisse zur effizienten Nutzung von Ressourcen in städtischen Gebieten vorliegen und digitale Lehrmaterialien zu den unterschiedlichen Forschungsthemen im Bereich Erneuerbare Energien und Ressourcenmanagement. Die Lehrmaterialien sollen nicht nur in der eigenen Lehre der Partner und ihrer Netzwerke eingesetzt, sondern weltweit interessierten Hochschulen zur Verfügung gestellt werden. Die Projektpartner entwickeln außerdem ein
Curriculum für einen Masterstudiengang „Energy and Climate Change“, der an der Abdou Moumouni University in Niamey angeboten werden soll. Zudem soll RARSUS dazu beitragen, eine langfristige forschungsbasierte Hochschulkooperation zum nachhaltigen Versorgungsmanagement zwischen Deutschland und Afrika zu etablieren.
Feldforschung
Bereits im April werden zwei Studierende des ITT der TH Köln im Rahmen des Forschungsprojektes RARSUS nach Niger zu Feldforschungen für ihre Masterarbeiten reisen. Ein aus Italien stammender Masterstudent des ITT wird in der Nähe der Hauptstadt Niamey drei Monate zum Thema „Dezentrales Energieversorgungssystem in einem kleinen Dorf“ forschen. Und ein aus Bangladesch stammender ITT-Student wird im April an der Partnerhochschule in Niamey die Feldforschung für seine Masterarbeit zum Thema „Energieplanentwicklung – Modellierung für die Energieversorgung in Niger“ starten.
März 2017