Aktionstag Restaurierung
Lehrende vom Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft haben beim „Aktionstag Restaurierung“ im Museum Schnütgen anhand von Objekten gezeigt, wie Restauratorinnen und Restauratoren arbeiten. Zu den Exponaten zählten eine Madonnenfigur, antike Handschriften sowie eine Prozessionsstange aus dem 15. Jahrhundert mit abgeblätterter Farbe.
1. Europäischen Tag der Restaurierung
Mehr zum Arbeitsalltag von Restauratorinnen und Restauratoren können Interessierte am 14. Oktober 2018 von 10-18 Uhr erfahren.
Weitere Objekte, die Verfallsspuren zeigten, waren Handschriften aus dem 15. Jahrhundert, die durch Wasser zerstört wurden und eine marode Kanzeltür aus dem 17. Jahrhundert.
„Wir müssen uns immer entscheiden, ob wir etwas verschönern möchten oder den aktuellen Status eines Objektes erhalten wollen. Das ist ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit“, betonte Prof. Dr. Hans Dietmar Portsteffen.
An dem Aktionstag erfuhren die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur, welchen Einfluss das Klima auf Materialien wie Holz, Papier und Leder im Laufe der Jahre haben kann, sondern auch, mit welchen Techniken die Expertinnen und Experten bei der Restaurierung vorgehen, um Objekte zu erhalten. Stickstoff zur Konservierung oder Kalziumcarbonat zur Papierentsäuerung zählen zu den chemischen Stoffen, mit denen Restauratorinnen und Restauratoren arbeiten, um den Verfall von Papier und alten Objekten zu verlangsamen. Die Besucherinnen und Besucher zeigten mit zahlreichen Fragen großes Interesse an den Themen.
Die Studiengänge Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut sind interdisziplinär angelegt und breit gefächert. Die Studierenden müssen nicht nur Geschichte, Technik und Chemie studieren, sie sollten auch viel Geduld mitbringen.
„Es braucht detektivisches Talent, um den Verfall eines Objektes zu verstehen, aber genau das macht großen Spaß“, sagte Prof. Dr. Andrea Pataki-Hundt. Die Restauratorin betonte außerdem die Bedeutung der Rückführbarkeit: „Bei einer Restaurierung kann man auch schon einmal falsche Entscheidungen treffen, indem man beispielsweise das verkehrte Holz oder den falschen Klebstoff auswählt, deshalb muss jeder Restaurierungsschritt reversibel sein. Das gehört zur Ethik unserer Arbeit unbedingt dazu.“
Die TH Köln bietet fünf Studienrichtungen an: „Schriftgut, Grafik, Fotografie und Buchmalerei“, „Objekte aus Holz und Werkstoffen der Moderne“, „Gemälde, Skulptur und Moderne Kunst“, „Textil und Archäologische Fasern“ sowie „Wandmalerei und Kulturgut aus Stein“.
Oktober 2018