Den Wandel mitgestalten

Klimakatastrophe, Wirtschaftskrise, Krieg – aktuell gibt es viele Herausforderungen auf globaler und lokaler Ebene. Zu Lösungen kann die Expertise von Wissenschaftler*innen beitragen. Aber wie können sie eine aktive Rolle in diesem Prozess einnehmen? Und was brauchen sie dafür? Damit haben sich Promovierende und Postdocs aus dem Projekt PLan_CV in einem Workshop beschäftigt.

Um ökologische und soziale Krisen langfristig zu bewältigen, bedarf es gesellschaftlicher Umbrüche, so die Theorie. Wie das gelingen kann? Mit transformativer Wissenschaft. Dabei wird Forschung auf gesellschaftliche Fragen ausgerichtet und im Austausch mit Akteur*innen außerhalb der Wissenschaft gestaltet. So werden nicht nur die Grenzen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft hinterfragt, sondern auch Forschung, Lehre und Praxis stärker miteinander verwoben.

Das Ergebnis: ein sich wandelndes Wissenschaftssystem, das gerade bei Wissenschaftler*innen früher Karrierestufen ein Gefühl von Unsicherheit auslösen kann. Hier setzte der Workshop an. Mit Fokus auf selbstbestimmte und verantwortungsbewusste Karriereentscheidungen diskutierten Postdocs und Promovierende aus Disziplinen wie Data Science, Game Design und Verfahrenstechnik über Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten von Umbrüchen. Ansatzpunkte für den Umgang mit einem Arbeitsumfeld, das sich in einem Wandlungsprozess befindet, bot unter anderem die Keynote von Prof. Dr. Niclas Schaper, Psychologe und Didaktikforscher an der Universität Paderborn: „Methoden des systemischen Denkens können uns dabei helfen, die komplexen Systeme, in denen wir uns befinden, besser zu verstehen und unsere Erfahrungen damit zu reflektieren.“

Darauf aufbauend wurden die Workshop-Teilnehmenden kreativ: Mithilfe unterschiedlicher Materialien visualisierten sie ihre eigenen Arbeitssituationen und reflektierten, ob sie daran etwas ändern möchten – und wenn ja, was genau. Berücksichtigt wurden dabei sowohl Grenzen des eigenen Einflusses als auch Möglichkeiten des aktiven Mitgestaltens – beides ist entscheidend für einen selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Karriereweg. Den Abschluss des Tages bildete eine Diskussion über die Relevanz und Realisierbarkeit großer Zukunftsvisionen in der alltäglichen Arbeit als Wissenschaftler*in.

k³ Karriereentwicklungsprogramm

Der Workshop ist ein jährlich stattfindendes Format für Wissenschaftler*innen früher Karrierestufen an der TH Köln. Veranstaltet wird er vom Team des k³ Karriereentwicklungsprogramms. Im Programm erwerben Promovierende und Postdocs übergreifende Kompetenzen für transformative Wissenschaftspraxis, lernen Synergien zwischen Forschung, Lehre und Anwendung zu nutzen und gewinnen Klarheit über mögliche Karrierewege.

Über das Personalgewinnungskonzept „PLan_CV“

Das k³ Karriereentwicklungsprogramm ist ein Baustein des Projekts PLan_CV („Professur-Laufbahn an Hochschulen für angewandte Wissenschaften neu denken: Collaboration und Vernetzung“). Es soll exzellentes Personal für Professuren an der TH Köln gewinnen und eine bessere Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erreichen. Das Projekt wird im Rahmen des Programms zur Förderung der Gewinnung und Qualifizierung professoralen Personals an Fachhochschulen mit 12,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Oktober 2023

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