Design Management als interkulturelles Lehrformat
Erfolgreiche Premiere: Gemeinsam mit der Graduate School of Engineering der Kanagawa University in Japan hat die TH Köln erstmals einen „Collaborative Online International Learning (COIL)“-Kurs durchgeführt.
COIL soll Studierende aus Japan und Deutschland über ein interdisziplinäres Projekt zur Entwicklung digitaler Dienste zusammenzubringen – ein ambitioniertes Vorhaben, das bei der Premiere durch kulturelle Vielfalt, methodische Tiefe und digitale Zusammenarbeit geprägt war.
Aber genau darin liegt die Motivation der beiden Initiatoren Prof. Dr. Masato Takanokura (Kanagawa Universität) und Prof. Dr. Roman Bartnik vom Campus Gummersbach: In gemischten Teams – mit jeweils zwei Studierende aus Köln und zwei aus Kanagawa – arbeiteten die Studierenden gemeinsam an einer praxisnahen Aufgabenstellung im Bereich Design Thinking und Methoden des digitalen Designs. Innerhalb von sieben Treffen konzipierten sie eine mobile App mit hoher Nutzerfreundlichkeit (UX) und einem benutzerzentrierten Interface (UI).
Der Kurs richtete sich an der TH Köln an Bachelor- und Master-Studierende der Informatik und Ingenieurwissenschaften. Während die Bachelorstudierenden konkrete Designaufgaben bearbeiteten, mussten sich die Masterstudierenden einer vertieften, breiter gefassten Aufgabe mit höherem methodischem Anspruch stellen.
Zur Vorbereitung auf den Kurs gab es interkulturelle Trainings, die halfen, kulturelle Unterschiede zu reflektieren und Kommunikationsbarrieren abzubauen. Zudem kamen während der Treffen KI-gestützte Bots zum Einsatz, die die Studierenden bei der Anwendung der Forschungsmethodik des Design Thinkings unterstützten – etwa bei der Formulierung von Nutzer-Personas oder bei der Ideenentwicklung.
„Für die meisten Studierenden war es die erste Gelegenheit, internationale Projektarbeit in einem realistischen Rahmen zu erproben“, so Roman Bartnik. Doch via Zoom klappte die Zusammenarbeit trotz Zeitverschiebungen sehr gut.
Aus Sicht der TH Köln war der Kurs ein voller Erfolg – sowohl inhaltlich als auch im Hinblick auf die internationale Zusammenarbeit. Studierende lernten nicht nur Methoden des digitalen Designs und Design Thinkings, sondern auch, wie man effektiv über kulturelle und disziplinäre Grenzen hinweg zusammenarbeitet.
Aufgrund der positiven Resonanz planen die beiden Professoren, den COIL-Kurs regelmäßig im Wintersemester anzubieten und weiterzuentwickeln. „Dabei möchten wir auch andere Partnerhochschulen einbeziehen und die Integration interkultureller sowie KI-gestützter Elemente ausbauen. Wenn Offenheit, Technik und gute Vorbereitung zusammenkommen, funktioniert internationale Lehre“, lautet Bartniks Fazit, der sich auf weitere COIL-Projekte an der Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften freut.
April 2025