Zeitgenössische Kunst im Archiv für Künstlernachlässe in Brauweiler bewahren und präsentieren
Studierende des CICS realisierten im Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds konzeptuelle Werke von Reiner Ruthenbeck. Im Rahmen des Seminars zur zeitgenössischen Kunst entwickelten sie auch eine Erhaltungsstrategie für eine große Installation von Ulrike Grossarth.
Bildergalerie
Studierende diskutieren die ausgelegte Bodeninstallation "Bodenraute 400/ 40" von Reiner Ruthenbeck. (Bild: Stiftung Kunstfonds)
Zwischenzustand während der Probeinstallation der Wandmalerei "Diskrete Überkreuzung Blau/ Rot IV" von Reiner Ruthenbeck. (Bild: Stiftung Kunstfonds)
Zur Fertigstellung der Wandmalerei "Diskrete Überkreuzung Blau/ Rot IV" von Reiner Ruthenbeck werden die Klebebänder entfernt. (Bild: Stiftung Kunstfonds)
Das Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds wurde 2010 in Brauweiler als Aufbewahrungsort zwischen Atelier und Museum für die Erhaltung von Kunstwerken aus der jüngeren Zeit gegründet. Aus dem Gesamtwerk der ausgewählten deutschen Künstler werden repräsentative Werke in das Archiv aufgenommen und dort dokumentiert, bewahrt, erforscht und ausgestellt.
In der ersten Woche setzen sich die Studierenden mit Werken von Reiner Ruthenbeck (1937 - 2016) auseinander. Gemeinsam mit den beiden Master-Studentinnen Carla Kretz (Universität Bonn) und Julia Stübe (Karlsruher Institut für Technologie) wurden Konzepte des Künstlers diskutiert und in Probeinstallationen die Werke „Bodenraute 400/ 40, freiliegend“ und „Durchkreuzung (schwarzes Stoffband)“ sowie die Wandmalerei „Diskrete Überkreuzung Blau/ Rot IV“ praktisch realisiert. Daraus konnten Empfehlungen für die Installation abgeleitet werden, die für zukünftige Präsentationen der Werke dienen.
Die Künstlerin Ulrike Grossarth (*1952) übergab dem Künstlerarchiv kürzlich eine repräsentative Auswahl ihrer Werke, darunter die Installation „Leibniz Projekt“ aus mehreren Hundert Einzelkomponenten und verschiedensten Materialien. Die Studierenden widmeten sich der Inventarisierung, der schriftlichen und fotografischen Dokumentation, der Zustandserfassung sowie dem Einpflegen der Ergebnisse in das Dokumentationssystem des Archives. Künstlerische Absichten wie auch Fragen zur Installation und Überlegungen zur Langzeiterhaltung konnten in einem ausführlichen Video-Gespräch mit der Künstlerin erörtert werden.
Das praktisch orientierte Seminar im Archiv für Künstlernachlässe ergänzte das theoretische Grundlagenwissen, verdeutlichte die zahlreichen Herausforderungen bei der Lagerung, der Konservierung und der Präsentation von zeitgenössischer Kunst und offerierte auch neue Forschungsthemen. Besonders spannend war der direkte Austausch mit der Künstlerin Ulrike Grossarth.
Kooperationspartner
September 2021