Studierende konservieren und präsentieren Kunstwerke des Archivs für Künstlernachlässe in Brauweiler
Im Rahmen eines Moduls zur Erhaltung zeitgenössischer Kunst erarbeitete eine Gruppe Masterstudentinnen im Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds in Brauweiler zusammen mit Prof. Dr. Gunnar Heydenreich das Konzept zur Restaurierung eines Lichtkunstwerkes von Ludger Gerdes.
Gemeinsam mit der Kuratorin Pia Gamon installierten die Studierenden zudem eine Ausstellung von Gemälden des Berliner Künstlers Horst Bartnig
Das Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds widmet sich seit 2010 der Erhaltung von bedeutsamen Kunstwerken aus der jüngeren Zeit. Dabei werden nicht nur einzelne Arbeiten der Künstler dokumentiert, bewahrt und erforscht, sondern deren Gesamtwerk berücksichtigt.
Im ersten Teil des Moduls haben sich die Studierenden mit den Vorlass des Künstlers Horst Bartnig beschäftigt. Die übernommenen Gemälde und Holzskulpturen des Künstlers wurden durch die Studierenden inventarisiert, ihr Zustand dokumentiert und in die vorliegende Datenbank des Archivs eingearbeitet. Zu den durchgeführten Maßnahmen gehörten eine Oberflächenreinigung, die Untersuchung möglicher Schimmelbelastung sowie kleinere restauratorische Eingriffe. Anschließend wurden die Werke für den Transport in den naheliegenden Ausstellungsraum der Abtei Brauweiler vorbereitet. Innerhalb des Sonderausstellungsraumes konnten die Objekte durch die Studierenden in Absprache mit der Kuratorin und dem Künstler positioniert und gehangen werden. Im Raum wurden Messungen zum Monitoring der Umgebungsparameter durchgeführt und Empfehlungen formuliert.
Im zweiten Teil des Moduls haben die Studierenden ein Lichtkunstwerk von Ludger Gerdes dokumentiert, das Konzept für die Restaurierung erarbeitet und dieses in großen Teilen bereits umgesetzt. Bei dem Werk handelt es sich um sieben Leuchtkästen mit verschiedenen Schriftzügen. Die Kästen von jeweils etwa 3 Metern Länge waren zuvor im Außenbereich montiert und befanden sich in einem stark geschädigten Zustand. Durch unsachgemäße Handhabung kam es zu Brüchen in den Vorder- und Rückseiten der Kästen. Die Funktion der Leuchtstoffröhren war nicht mehr gewährleistet und zudem beeinträchtigte die starke Verschmutzung den intendierten Gesamteindruck des Werkes.
In Zusammenarbeit mit einer Fachfirma für Lichtwerbung und unter Einbeziehung eines Modells zur Entscheidungsfindung steuerten die Studierenden den komplexen Prozess zur Entwicklung einer Restaurierungskonzeption. Es wurde entschieden, Leuchtstoffröhren, eine gebrochene Sichtscheibe sowie gebrochene Rückwände zu ersetzen. Alle anderen Sichtflächen wurden durch die Studierenden gereinigt sowie Fehlstellen mit Intarsien ergänzt und retuschiert.
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Juni 2018