Vorlesungen? Oft nur schwarze Kacheln ...
Student an der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften: Am Anfang fand ich es super, dass es Online-Vorlesungen gab. Nicht mehr so früh aufstehen, man konnte in der vertrauten Umgebung arbeiten. Schnell merkte ich aber, dass es doch nicht so schön war – besonders die Vorlesungen waren oft sehr unpersönlich.
Im ersten Semester war ich sehr motiviert, auch in den Vorlesungen mitzuarbeiten. Aber in den Online-Vorlesungen war dies nicht immer der Fall, besonders am Ende. Die Vorlesungen waren ziemlich unpersönlich. Man hat oft nur vor schwarze Kacheln geguckt. Teilweise hat man nur den Dozenten gesehen.
Vor allem der soziale Kontakt fehlt
Es fehlte mir aber vor allem der soziale Kontakt mit den anderen StudentenInnen. Ich vermisse es, mich mit anderen StudentenInnen zu unterhalten, auszutauschen und was zu unternehmen. Ich habe so viele nette Leute kennengelernt, die ich jetzt schon seit Monaten nicht mehr sehen konnte.
Das Arbeiten wird dadurch verkrampfter
Man hat immer nur alleine in seinem Zimmer gesessen und auf einen Bildschirm gestarrt. Nach den Vorlesungen war es dann immer direkt still. Man konnte sich nicht mehr mit den anderen unterhalten, was meiner Meinung nach das Studium viel angenehmer gemacht hat. Man war dann viel lockerer. Ich habe schon gemerkt, dass ich immer verkrampfter gearbeitet habe.
Leider ist es auch nicht so einfach, mit anderen zu lernen. Sonst konnte man sich immer in die Bib setzen und zusammen den Stoff aufarbeiten. Durch Corona war auch das nicht mehr so möglich. Natürlich konnte man das online machen, aber wenn man persönlich zusammenarbeitet, ist es viel leichter und angenehmer zu arbeiten, genau wie in den Vorlesungen.
Nach Corona, wenn es dann endlich wieder mit den Präsenzveranstaltungen losgeht, freue ich mich vor allem darauf, die Leute, die ich bereits aus dem ersten Semester kenne, wiederzusehen und die, die ich neu kennengelernt habe, endlich mal persönlich zu treffen. Dann wird es wieder bergauf gehen, da bin ich mir sicher.
Ich kann nur hoffen, dass es bald wieder vor Ort losgeht, dieses Semester fand ich insgesamt ziemlich belastend.
Beim Mentoringprogramm Best Tandem unterstützen Studierende mit Beeinträchtigung ebenfalls beeinträchtigte StudienanfängerInnen. Nadine Sohn leitet das Programm. Sie hat bei den TeilnehmerInnen nachgefragt, wie sie das Studieren unter Corona-Bedingungen empfinden und sehr persönliche, differenzierte Antworten erhalten. |
August 2020