Besseres Studium durch mehr E-Learning-Angebote
Die TH Köln baut ihre Angebote rund um das digitale Lernen und Lehren weiter aus: Vier Projekte mit Beteiligung der Hochschule werden in den nächsten drei Jahren durch das Programm OERContent.nrw des Landes Nordrhein-Westfalen mit insgesamt rund 3,1 Millionen Euro gefördert.
Dabei entstehen Aufgabenplattformen für Thermodynamik, Wirtschaftsinformatik, Physik und Elektrotechnik sowie eine Echtzeit-Unterstützung für Laborpraktika in der Chemie und Biotechnologie.
„Digitale Lehre hat an der TH Köln in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Gerade in Pandemiezeiten ist sie der Schlüssel für ein kontinuierliches Studium, das von überall und zu jeder Zeit betrieben werden kann. Umso mehr freue ich mich, dass unsere Hochschule an so vielen erfolgreichen Projekten beteiligt ist und dadurch noch mehr Studierende in den Genuss innovativer Lehransätze kommen“, sagt Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der TH Köln.
ALepa – Neue Aufgaben für die physikalisch-technische Grundlagenausbildung
Um Studierenden mehr und bessere Übungsaufgaben zu den Grundlagen der Physik und der Elektrotechnik anbieten zu können, sollen im Projekt ALepa vorhandene Aufgabensammlungen von sechs Hochschulen auf einer gemeinsamen Plattform zusammengeführt werden. Unter der Leitung der FH Dortmund arbeitet Prof. Dr. Johanna Friederike May von der Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik der TH Köln dazu mit Lehrenden der Hochschule Hamm-Lippstadt, FH Aachen, RWTH Aachen und Ruhr-Universität Bochum zusammen. Die Projektpartner wollen gemeinsam mittels statistischer Methoden qualitätsgesicherte, nach Schwierigkeit und Inhalt kategorisierte Aufgabenpools mit Anleitungen erstellen. Das Vorhaben wird mit rund 970.000 Euro gefördert.
OK!Thermo – Mehr Erfolg im Angstfach Thermodynamik
Thermodynamik ist als Grundlagenfach in fast allen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen verankert und an vielen Standorten für überdurchschnittliche Durchfallquoten bekannt. Um Lernhindernisse abzubauen, entwickeln vier Hochschulen im Projekt OK!Thermo eine Aufgabensammlung, die für jedes Lehr- oder Lernszenario vom Selbststudium bis zur Prüfung eingesetzt werden kann. Geführt von der Hochschule Düsseldorf arbeiten die TH Köln, Hochschule Niederrhein und Hochschule Ruhr-West an Aufgaben für einen Lernpfad, der sich an den erreichten Zielen orientiert und individuelle Empfehlungen zum Lernprozess gibt. Prof. Dr. Klaus Lambers und Prof. Dr. Frank Rögener von der Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme Maschinensysteme sowie das Zentrum für Lehrentwicklung betreuen seitens der TH Köln das Vorhaben. Das Projektvolumen beträgt rund 500.000 Euro.
SmartLabOER – Digital im Labor
Eine Echtzeit-Unterstützung für Studierende während ihrer Laborpraktika erarbeiten die Hochschule Rhein‐Waal (Konsortialführung), die TH Köln vertreten durch Prof. Dr. Dirk Burdinski von der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften, und die FH Aachen im Projekt SmartLabOER. Dazu sind Video-Tutorials geplant, durch die Studierende eine multimediale Schritt-für-Schritt Anleitungen erhalten, um so sicher ihre Versuche durchzuführen. Gleichzeitig können sie kritische Arbeitsschritte schon in der konkreten Laborsituation per Video oder Foto für die spätere Analyse dokumentieren. Die Entwicklung umfasst Tutorials für Einstiegspraktika, die häufig einer vorgegebenen Struktur folgen, sowie solche für Fortgeschrittenenpraktika, die ein freieres Arbeiten erfordern. Dafür stehen rund 490.000 Euro zur Verfügung.
WiLMo – Grundlagen der Wirtschaftsinformatik
Gegenstand der Wirtschaftsinformatik sind Informationssysteme in Wirtschaft, Verwaltung und im privaten Bereich. Sie umfasst als wissenschaftliche Disziplin eine Reihe sehr spezifischer Kerngebiete. Im Projekt WiLMo entwerfen sechs Hochschulen unter Leitung der FH Aachen einheitliche digitale Lehr- und Lernmaterialien für die zentralen Kerngebiete. Die Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften der TH Köln verantwortet dabei zwei dieser sieben Kerngebiete: Prof. Dr Matthias Zapp koordiniert das Thema Informations- und Prozessmanagement; Prof. Dr. Stefan Eckstein und Prof. Dr. Markus Linden den Bereich Business Intelligence. Darüber hinaus sind die FH Bielefeld, FH Dortmund, Hochschule Hamm-Lippstadt und Hochschule Niederrhein beteiligt. Das Lehrmaterial soll zunächst an den Partnerhochschulen angewendet sowie erprobt werden und später bundesweit zum Einsatz kommen. Die Förderung beträgt rund 1,14 Millionen Euro.
Über OERContent.nrw
Um digitale Lehrformate und frei zugängliche Lerninhalte im Netz zu fördern, hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) die Förderlinie OERContent.nrw (Open Education Resources) ausgeschrieben. Unterstützt werden die Entwicklung, Umsetzung und Verbreitung qualitativ hochwertiger digitaler Lehr- und Lernmaterialien an den öffentlich-rechtlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen.
März 2022