Auftaktsymposium zur Zukunft der Automobilität
Die Automobilindustrie ist die wichtigste Wirtschaftsbranche in Deutschland und steht vor großen Herausforderungen wie Klimawandel, Fachkräftemangel und Digitalisierung. Was sind Erfolgsfaktoren für eine gelingende Transformation? Wie kann die Zusammenarbeit mit Zulieferern zukünftig aussehen? Mit diesen Fragen befasste sich das Symposium „TrendAuto 2030 plus“ im Oktober 2022.
Das Projekt TrendAuto 2030plus hat das Ziel, die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie in der Region Aachen, Bonn, Köln und Gummersbach zusammenzuführen und sie für die Trends der Mobilitätswende aufzustellen. Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung stand die Vernetzung von Unternehmen und Wissenschaft. Das Symposium war der Beginn eines dreijährigen Prozesses, in dem eine Transformationsstrategie entwickelt und konkrete Innovationsprojekte bei Unternehmen angestoßen werden sollen.
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Konsortialleiter Prof. Dr. Christoph Haag (r.) und die Partner*innen des Projekts TrendAuto 2030plus empfingen Ministerin Mona Neubaur (Mitte unten) beim Auftaktsymposium. (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstrich in ihrer Begrüßungsrede die Bedeutung der Automobilzuliefererindustrie in NRW für ganz Deutschland. (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
In Workshops erarbeiteten die Teilnehmer*innen Schwerpunktthemen zur Zukunft der Automobilindustrie. (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Digitalisierung und Integration neuer Technologien waren unter anderem Schwerpunktthemen der Workshops und der Posterausstellung. (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Ziel des Projekts ist die Zusammenführung der Fahrzeug- und Zulieferindustrie in der Region Aachen, Bonn, Köln und Gummersbach, um sie für Trends der Mobilitätswende aufzustellen. Prof. Dr. Christoph Haag vom Institut für Allgemeinen Maschinenbau betonte, wie wichtig dabei der Dialog zwischen Forschung und Unternehmen ist. (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Nach den Begrüßungsworten von Mona Neubaur, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnete Hanno Kempermann, Geschäftsführer der IW Consult GmbH, die Vortragsrunde. Dabei hob er die Kraft der Zusammenarbeit hervor: „In einer komplexer werdenden Welt spielen Innovationskooperationen eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Gestaltung des automobilen Wandels.“ Er verdeutlichte zudem, dass Köln mit rund 43.000 produktionsnahen Beschäftigten und über 100.000 Arbeitsplätzen in Vorleistungsaktivitäten wie der Herstellung von Gummi-, Textil- und Kunststoffwaren sowie in der nachgelagerten Branche, beispielsweise Kfz-Werkstätten oder Autohandel, eine bedeutende Automobilregion ist. Laut Panagiotis Kalandranis von der Ford-Werke GmbH ist es von besonderer Bedeutung, alle Mitarbeitenden bei der Transformation mitzunehmen. Zudem gab er einen Einblick in die internen Prozesse, mit denen Ford dies umsetzt.
Herausforderung der Unternehmen
Projektleiter Prof. Dr. Christoph Haag vom Institut für Allgemeinen Maschinenbau stellte in seinem Vortrag die Ergebnisse einer Umfrage vor, an der im Vorfeld des Symposiums Unternehmen teilnahmen. Dabei kristallisierten sich Digitalisierung, Stabilisierung der Lieferketten sowie neue Antriebskonzepte und Energieträger als wichtigste Aufgaben der Unternehmen heraus. Diese erhoffen sich vom Transformationsnetzwerk unter anderem Wissensvermittlung in den Bereichen neue Technologien und Wertschöpfungsketten, Aufzeigen des Stands der Technik sowie Vernetzung. Letzteres unterstrich auch Prof. Haag noch einmal: „TrendAuto 2030plus will von Anfang an mit den Unternehmen der Region in den Dialog treten. Gemeinsam wollen wir verlässliche Marktperspektiven, passende Geschäftsmodelle und Technologie-Roadmaps für die Mobilitätskonzepte der Zukunft entwickeln.“
Prof. Dr. Günther Schuh von der RWTH Aachen ergänzte in seinem Redebeitrag: „Der erforderliche Wandel zu nachhaltigen Mobilitätskonzepten sowie die aktuellen Störungen in den Lieferketten der Automobilproduktion zeigen beispielhaft, dass sich das grundlegende Paradigma der Automobilproduktion in Zukunft ändern muss. Entscheidend ist nun, dass sämtliche verfügbaren Potenziale genutzt werden, um das eigene Unternehmen auf die nächste Stufe der Produktion zu bringen. TrendAuto2030plus bietet dafür den idealen Startpunkt und ermöglicht die regionale Vernetzung. Diese ist von zentraler Bedeutung, um die Region Aachen-Bonn-Köln-Gummersbach nachhaltig zu stärken.“
Präsentation der Arbeitskreise und Austausch
Im zweiten Teil der Veranstaltung konnten die rund 100 Akteur*innen aus Wissenschaft, Praxis, Politik und zivilgesellschaftlichen Initiativen im Rahmen einer Posterausstellung die Arbeitskreise des Projekts kennenlernen. Im Anschluss tauschten sie sich in Workshops zu den einzelnen Themen aus. Dazu zählten unter anderem Strategieentwicklung, Benchmarking und Good Practices, Entwicklungssystematik und kollaboratives Arbeiten sowie Weiterbildungsbedarfe und Qualifizierungsformate.
Über TrendAuto 2030 plus
Das Projekt „Transformationsnetzwerk für eine elektrische, nachhaltige und digitale Automobilindustrie 2030plus“, kurz TrendAuto2030plus, wird vom Institut für Allgemeinen Maschinenbau, dem Institut für Fahrzeugtechnik sowie der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung der TH Köln, dem Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen, der Unternehmerschaft Rhein-Wupper e.V., dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e.V. und der IG Metall Köln-Leverkusen gemeinsam betrieben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Vorhaben bis Mitte 2025 mit rund 6,6 Millionen Euro.
Oktober 2022