Auf Olympiakurs am Campus Leverkusen

Mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland sind angetreten, um beim Finale der 57. Internationalen ChemieOlympiade in Dubai dabei zu sein. Die 20 besten Teilnehmer*innen aus Nordrhein-Westfalen bereiteten sich bei einem mehrtägigen Landesseminar an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der TH Köln auf die dritte Runde des Wettbewerbs vor.

Zwei Runden der Internationalen ChemieOlympiade haben die 20 Nachwuchsforscher*innen in den letzten Monaten bereits durchlaufen. Vier Schülerinnen und Schüler aus NRW können sich nach einer erfolgreich absolvierten Klausur und einer Hausarbeit nun für die dritte Runde der letzten 60 Schüler*innen aus ganz Deutschland qualifizieren. Im Landesseminar vertieften sie ihre chemischen Kenntnisse und gewannen erstmalig Laborerfahrung sowie tiefe Einblicke in die Welt der Chemie.

„Wir freuen wir uns wirklich sehr, dass wir nun schon zum vierten Mal die 20 besten Schülerinnen und Schüler aus NRW zu diesem Landesseminar der Internationalen ChemieOlympiade am Campus Leverkusen der TH Köln begrüßen durften.“ so Prof. Dr. Dirk Burdinski, Studiendekan an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften.

Ein Höhepunkt des Vorbereitungsseminars war ein Labortag, an dem die Schüler*innen den pharmazeutischen Wirkstoff Acetylsalicylsäure, bekannt aus vielen Schmerzmitteln, selbst herstellten. Unter Anleitung führten sie chemische Analyseverfahren durch, verglichen ihre Ergebnisse mit der Originalsubstanz und bestimmten die Reinheit ihres Produktes. „Wir haben in diesem Jahr eine Reihe an Experimenten vorbereitet, die sowohl die Herstellung eines chemischen Produkts als auch seine Analyse und Charakterisierung umfassen. Bei der Auswahl des Experiments war uns wichtig, dass wir möglichst viele Arbeitstechniken, die für die Chemie typisch sind, mit den Schülerinnen und Schülern trainieren und gleichzeitig moderne Analysemethoden einsetzen können,“ erklärt Prof. Dr. Dirk Burdinski.

„Die ChemieOlympionik*innen aus der zweiten Runde der ChemieOlympiade in NRW hatten an der TH Köln die Möglichkeit, einen Labortag zu erleben, wie er sonst in der Schule nicht möglich gewesen wäre,“ so Dr. Simon Scheeren, NRW-Landesbeauftragter der Internationalen ChemieOlympiade. Auch die Nachwuchschemiker*innen waren beeindruckt. „Der Labortag war definitiv ein Highlight. Wir haben davor noch nicht mit chemischen Stoffen und Chemielaborgeräten wie Rückflusskühler, Vakuumpumpe oder BÜCHNER-Trichter gearbeitet,“ berichtet ein Schüler.

Den Abschluss des Seminars bildete eine Feierstunde am Campus Leverkusen mit den Schülerinnen und Schülern, ihren Eltern und Lehrer*innen sowie Ines Op de Hipt, Referentin im MINT-Referat des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. In ihrer Rede betonte sie die Bedeutung der ChemieOlympiade: „Dieser Wettbewerb leistet einen wichtigen Beitrag, Begabungen zu erkennen und zu fördern. Damit ergänzt und unterstützt die Internationale ChemieOlympiade die schulische Arbeit in besonderer Weise. Schon die Anforderungen in der ersten Runde gehen oft über das hinaus, was der Lehrplan für das Fach Chemie vorsieht.“

Die Internationale ChemieOlympiade (IChO) ist ein weltweit ausgetragener Wettbewerb, an dem Schülerinnen und Schüler aus aktuell 85 Ländern teilnehmen. Ziel ist es, durch spannende Fragestellungen Interesse und Begeisterung für das Fach Chemie zu wecken. Am diesjährigen deutschen Auswahlverfahren waren mehr als 1.300 Chemieinteressierte beteiligt. Mit Unterstützung von Andrea Küsters und Dr. Simon Scheeren bearbeiten sie in mehreren Runden sowohl theoretische als auch praktische chemische Fragestellungen, bis am Ende ein deutsches Team für die internationale Runde steht.

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