architectural Tuesday / Kritische Architektur | Prof.in Dr. Anna Steigeman
Vortragsreihe , 05. November 2024
Der architectural tuesday der Fakultät für Architektur der TH Köln widmet sich im Wintersemester 2024/25 unter dem Titel „Kritische Architektur“ der sozialen Verantwortung in der Planungspraxis. Anna Steigemann wird in ihrem Vortrag über „Soziale Netzwerke als solidarische urbane Infrastruktur: Gelebte Gemeinschaft?“ referieren.
Auf einen Blick
architectural tuesday | Kritische Architektur | Prof.in Dr. Anna Steigemann
VortragsreiheWann?
- 05. November 2024
- ab 19.00 Uhr
Wo?
Karl-Schüssler-Saal
Fakultät für Architektur
Campus Deutz
Veranstaltungsreihe
architectural tuesday
ReferentIn
Prof.in Dr. Anna Steinmann
Die Suche nach neuen Wegen und Praktiken für den Umgang mit den aktuellen Herausforderungen durch multiple Krisen ist in aller Munde. Die Umwelt- und Klimakrise sowie die ungleiche Verteilung materieller und immaterieller Ressourcen in der Gesellschaft sind Stichworte, die weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen und Auswirkungen auf unser Agieren in Architektur und Städtebau haben – und haben müssen. Wir sind in der Verantwortung für unser Handeln und mit unserer Disziplin können wir zukunftsfähige Beiträge für und mit der Gesellschaft leisten. Aber wo lässt sich ansetzen?
Welche Perspektiven und Prozesse in unseren Städten bekommen zu wenig Beachtung? Wie sollten neue Wege und Praktiken aussehen, die ein solidarisches Miteinander und mehr Gerechtigkeit in der Gestaltung von Stadt und Raum ermöglichen? Welche Rolle können wir im fachlichen Diskurs, in der Forschung sowie in der Gestaltung, Umsetzung und Realisierung von Bau- und Planungsvorhaben einnehmen?
Diese und weitere Fragen sind Gegenstand des „architectural tuesday“ der Fakultät für Architektur der TH Köln im WiSe 2024/25, der diesmal von den Absolvent*innen Sarah Bauer, David Bodarwé, Klara Esch, Anne Keiffenheim und Lukas Würtenberger gemeinsam mit Prof. Yasemin Utku konzipiert und mit Sabine Schmidt organisiert wurde. Sie haben Menschen eingeladen, die für ihre Masterthesen inspirierend waren und die mit ihren Arbeiten gesellschaftlich relevante Fragestellungen in den fachlichen Diskurs eingespeist haben.
PROF.IN DR. ANNA STEIGEMANN
Anna Steigemann ist Stadt- und Raumforscherin und Soziologin.
Ihre Forschungsinteressen gelten vor allem Gender, Migration, Diversität und Stadt, Community- und Neighborhood Studies, kritischer Governance- und Partizipationsforschung, translokalen Praktiken und Transformationen sowie kollaborativen qualitativen Methoden zwischen den Raum- und Sozialwissenschaften.
Nach dem Studium der Sozialwissenschaften, Geographie, Gender Studies und Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Graduate Center der CUNY und der Columbia Universität hat sie als promovierte Soziologin vor allem in Planungs- und Architekturinstituten an der TU Berlin, TU Dortmund, Bauhaus-Universität Weimar, HU Berlin, Witwatersrand University Johannesburg und dem Graduate Center der CUNY in New York als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Gast- und Vertretungsprofessorin gearbeitet.
Während sie seit 2016 an der Habitat Unit, dem Chair of International Urbanism and Design, am Institut für Architektur der TU Berlin, arbeitet, ist Anna Steigemann zudem seit 2020 Professorin für die Soziologischen Dimensionen des Raumes am Department for Interdisciplinary Multiscalar Area Studies (DIMAS) an der Universität Regensburg.
Ihre aktuellen Projekte sind der Kiosk of Solidarity und der begleitetenden Forschung zu Spaces of Solidarity und dem BUA/DFG Forschungskonsortium Transforming Solidarities. Praktiken und Infrastrukturen in der Migrationsgesellschaft sowie das Horizon Europe Projekt Fairville. Facing Inequalities and Democratic Challenges Through Co-Production in Cities. und dem Alexander von Humboldt/British Council Projekt Queer Spaces in the Pandemic. Zudem ist sie assoziiertes Mitlgied im SFB 1265 Refigurationen des Raumes, in welchem sie seit 2017 im Teilprojekt Architekturen des Asyls arbeitet.
Soziale Netzwerke als solidarische urbane Infrastruktur: Gelebte Gemeinschaft?
In diesem Vortrag stellt Anna Steigemann einige Thesen aus ihrer Forschung zu Räumen der Solidarität, Architekturen des Asyls und queeren Räumen vor. Sie führt aus wie verschiedene Räume und räumliche Praktiken zu Vergemeinschaftung führen können.
Desweiteren erläutert Anna Steigemann, wie die Prozesse, die durch diese Räume und ihre Produktion ermöglicht werden, wichtige urbane Infrastrukturen kreieren, insbesondere für vulnerable und marginalisierte soziale Gruppen in der Stadt.
In einem dritten Abschnitt widmet sich der Vortrag abschließend der gesamtstädtischen Bedeutung dieser Infastrukturen und Vergemeinschaftungsprozesse in Zeiten der zunehmenden Diversifizierung.
Weitere Informationen auf www.akoeln.de unter architectural tuesday.