Wirkstoffforschung

Nachhaltige Wirkstoffsuchforschung auf Basis von Naturstoffen

Heute leiten sich über 60% aller am Markt befindlichen Arzneimittel von Naturstoffen bzw. Naturstoffanaloga ab. Beispiele bekannter aus Naturstoffen abgeleiteter Wirkstoffe sind die aktiven Bestandteile von Arzneimitteln, z. B. Acetylsalicylsäure in Aspirin-Tabletten  oder Taxol in Krebsmedikamenten.

Marine Weichtiere setzen beispielsweise auf subtile Strategien der Selbstverteidigung: Die Produktion giftiger oder für Fressfeinde unappetitlicher chemischer Substanzen, die der Art ihr Überleben sichern kann. Diese Verteidigungsstrategien führten so im Laufe der Evolution zur Bildung hochaktiver und einzigartiger Naturstoffe, die ein vielversprechendes Potential für die Entdeckung neuer Wirkstoffe darstellen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieses Forschungsschwerpunktes erforschen die Entwicklung neuer chemischer Synthesezugänge für vielversprechende marine Naturstoffe. Die Verbindungen sollen in ausreichendenden Mengen verfügbar gemacht werden, um das große pharmazeutische Potential zu erschließen und nachhaltig zu sichern.

Für die Herstellung dieser Substanzen entwickeln die Forscher unter Laborbedingungen nachhaltige und umweltschonende Prozesse. Durch Kombination einer effizienten Syntheseroute mit neuen tierversuchsfreien pharmakologischen Testsystemen sollen potentielle Wirkstoffe identifiziert werden, ohne dass marine Ökosysteme für die Gewinnung der Naturstoffe gefährdet werden. Darüber hinaus könnten die neu gefundenen Substanzen auf ihre Wirksamkeit zur Bekämpfung unterschiedlicher Erkrankungen getestet werden, um gegebenenfalls in die weitere Entwicklung von neuen Medikamenten eingespeist zu werden.


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