28. Kölner Versicherungssymposium (Bild: ivwKöln / TH Köln / Gerhard Richter)

Nachhaltigkeit als unternehmerische Chance für Versicherer

Das 28. Versicherungssymposium des ivwKöln an der TH Köln, gehalten am 30. November 2023, stand ganz im Zeichen von „Nachhaltigkeit als unternehmerische Chance für Versicherer“. Trotz einer aktuellen Krankheitswelle waren über 250 Teilnehmende anwesend, was das starke Interesse an diesem zentralen Thema unterstreicht.

Das Programm startete mit einer Begrüßung durch Prof. Dr. Rolf Arnold, Direktor des Instituts für Versicherungswesen. Prof. Dr. Matthias Wolf eröffnete die Vortragsreihe mit einem Einblick in die Potenziale der Nachhaltigkeit für die Versicherungsbranche.

Einen interessanten Aspekt brachte Prof. Dr. Matthias Beenken von der Fachhochschule Dortmund mit seinem Vortrag „Per Nudging zu mehr Nachhaltigkeit – die Kür zur regulatorischen Pflicht des Vertriebs“ ein. Er zeigte auf, wie Versicherungsnehmer und Versicherungsnehmerinnen effektiv für nachhaltige Produkte gewonnen werden können und dass die Branche bei der Umsetzung solcher Maßnahmen durchaus noch Lücken aufweist.

Karol Musialik präsentierte anhand des Versicherers Pangaea Life, dass Nachhaltigkeit in Lebensversicherungen und Altersvorsorge konkret und greifbar gemacht werden kann, was die Teilnehmenden sehr ansprach.

Ein weiteres Beispiel, wie Versicherungsunternehmen Nachhaltigkeit als Chance nutzen können, zeigte der Vortrag von Sara Schiffer, Forbes 30 unter 30-Preisträgerin, auf. Sie stellte die Wasserstoff-Lkw-Vermietung Hylane vor und verdeutlichte, wie Versicherungen aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen können. Besonders beeindruckend ist bei diesem Beispiel, dass die DEVK damit ein funktionierendes Ökosystem geschaffen hat, um das Thema Wasserstoff in einen profitablen Business Case umzusetzen.

Da Jacqueline Nedu die Ergebnisse ihrer Masterarbeit nicht persönlich präsentieren konnte, sprang ihr Betreuer Prof. Dr. Matthias Wolf ein und präsentierte ihre Erkenntnisse. Obwohl der Vortrag dadurch möglicherweise nur halb so lebendig war, hatten die Teilnehmenden dennoch die Gelegenheit, ihre Erkenntnis, dass ein geringerer Stressfaktor für nachhaltige Aktieninvestments nicht nur möglich, sondern notwendig ist, kennenzulernen.

Den Abschluss machte Lars Heermann von Assekurata. Er beleuchtete das Thema Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche aus der Kunden-, Anbieter-, politischen und Rating-Perspektive. Ferner zeigte er auf Basis der Erfahrungen aus den Nachhaltigkeit-Ratings der Assekurata auf, wo die Branche insgesamt beim Thema Nachhaltigkeit steht und wie ein Nachhaltigkeitsrating Unternehmen dabei unterstützen kann, das Thema systematisch im Unternehmen zu verankern.

Viele Teilnehmende nutzten während der Vorträge die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Nach getaner Arbeit freuten sich alle, sich bei Kölsch und Brezeln auszutauschen und zu vernetzen. Insgesamt zeigte das 28. Kölner Versicherungssymposium eindrucksvoll, wie vielschichtig und wichtig das Thema Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche ist und bot eine Plattform für anregende Diskussionen und zukunftsweisende Ideen.


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