SORTIE
Das Ziel des Projektes „Sensorsysteme zur Lokalisierung von verschütteten Personen in eingestürzten Gebäuden (SORTIE)“ ist die Entwicklung und die Implementierung einer modularen Plattform mit unterschiedlichen Detektionstechnologien für die Suche nach Verschütteten mit einem unbemannten Luftfahrzeug.
Gebäudeeinstürze geschehen oftmals plötzlich und ohne Vorwarnung, so beispielsweise bei Gasexplosionen oder Erdbeben. Nicht selten werden daher bei diesen Ereignissen Menschen unter den Trümmern eines Gebäudes verschüttet. Ab dem Zeitpunkt des Einsturzes läuft die wertvolle Zeit schnell ab, Betroffene noch lebend aus den Trümmern eines Hauses retten zu können, denn für einen Menschen ist beispielsweise ein Überleben ohne eine Trinkwasserversorgung nur ungefähr drei Tage möglich. Dem Zeitdruck steht eine schwierige und riskante Suche gegenüber. Such- und Rettungsmannschaften können sich meist nur langsam und vorsichtig auf dem instabilen Schutt von Ruinen bewegen. Besonders im Falle eines Erdbebens ist es daher von großer Bedeutung, in Zukunft umfangreiche Gebiete effizient und sicher absuchen zu können.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
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Forschungsprojekt | Sensorsysteme zur Lokalisierung von verschütteten Personen in eingestürzten Gebäuden (SORTIE) |
Leitung | Prof. Dr.-Ing. Ompe Aimé Mudimu |
Institut | Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr Mehr |
Beteiligte |
Lennart Landsberg Konrad Barth Alena Knispel Pauline Tobergte |
Projektpartner |
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik Universität Erlangen-Nürnberg Technische Hochschule Köln Universität der Bundeswehr München Technisches Hilfswerk |
Fördermittelgeber | BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 2,6 Mio Euro (Anteil IRG: 393.000 Euro) Mehr |
Laufzeit | 01/2020 - 12/2022 |
Assoziierte Partner |
Meder CommTech GmbH @fire Institut für Notfallmedizin der Berufsfeuerwehr der Stadt Köln Saab Medav Technologies GmbH Schütz GmbH Messtechnik I.S.A.R.-Germany |
Förderkennzeichen | 13N15192 |
Unter der Koordination der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wird daher durch ein breit aufgestelltes deutsch-indisches Projektkonsortium ein modulares System für ein „unmanned aerial vehicle“ (UAV) entwickelt, welches den Einsatz unterschiedlicher Such- und Erkundungstechniken aus der Luft erlaubt. So kann ein an die Drohne montiertes Modul unter dem Schutt vorhandene Atembewegungen detektieren, Handyortungen durchführen oder gefährliche explosionsfähige Atmosphären aufspüren. Den eingesetzten Rettungsmannschaften soll so eine sichere und gezielte Suche nach Überlebenden ermöglicht werden, ohne den Trümmerhaufen dafür direkt betreten zu müssen.
Um eine große Endanwendernähe zu gewährleisten, wird die neue Technologie auf der Grundlage eines realistischen und repräsentativen Szenarios entwickelt, auf dessen Basis das IRG die Endanwenderbedürfnisse und die Anforderungen an das System feststellen wird. Dazu werden zunächst geschehene Einsturzereignisse analysiert und den Endanwendern in einem Szenario präsentiert. Auf der Grundlage dieser Szenarien werden die Endanwender ihre Bedürfnisse an das System äußern. Dadurch kann abschließend ein Lastenheft erstellt werden, welches die technische Entwicklung des Systems maßgeblich bestimmen soll. Zudem wird das IRG Handlungsanweisungen und Integrationsvorschläge für das System erstellen, um eine optimale Integration der neuen Technologie in bestehende Einsatzabläufe und Strukturen zu ermöglichen. Während des Projektverlaufs werden die Entwicklungen sowie Erkenntnisse stetig durch Feldversuche getestet und überprüft. Das IRG wird darüber hinaus eine Planübung sowie eine Abschlussdemonstration durchführen, um das Gesamtsystem sowie dessen Einsatz in der Praxis evaluieren zu können.