Die Zugangsstudie+
Die Zugangsstudie+ bildet die Fortsetzung des Forschungsprojektes „Warum nicht? Studie zum Internationalen Jugendaustausch: Zugänge und Barrieren“ (Zugangsstudie). Im Rahmen dessen wurde zwischen 2016 und 2018 untersucht, wie hoch der Anteil junger Menschen ist, die an Austauschmaßnahmen teilnehmen und welche Gründe zu einer Nichtteilnahme führen.
Die Ergebnisse der interdisziplinär und multimethodisch angelegten Studie sind vielfältig, stellen einen klaren Bezug zur Jugendpolitik in Deutschland her und verdeutlichen Bedarfe, um Zugänge konsequent zu verbessern. Die Zugangsstudie macht deutlich, dass ein Folgeprozess, der nicht primär in der pädagogischen Praxis der internationalen Jugendarbeit ansetzt, sondern jugendpolitische Strukturen ins wissenschaftliche Blickfeld rückt, notwendig ist.
Neben den lokalen Aktivitäten, die durch transfer e.V. bearbeitet werden, ist insbesondere die internationale Perspektive auf die Frage von Zugangsbarrieren von Relevanz, die bisher im Rahmen der vorangegangenen Zugangsstudie noch nicht eingeholt wurde. Internationale Jugendarbeit und jugendpolitische Strukturen lassen sich aus einer deutschen Perspektive allein nicht durchgängig verstehen und analysieren. Dafür sind sowohl landesspezifische Angebots- und Förderstrukturen in den einzelnen Ländern Europas aufgrund ihrer historischen Zusammenhänge und dominanten jugendpolitischen Diskurse zu unterschiedlich. Die Perspektive und Analyse des Partnerlandes ist entscheidend, da Internationale Jugendarbeit immer auf Partnerschaft und Austausch mit anderen Ländern angewiesen ist. Die geplanten internationalen Veranstaltungen dienen im Anschluss an die Präsentation der Ergebnisse der Zugangsstudie vor allen Dingen dem Austausch und der Diskussion. In dem Sinne werden die Veranstaltungen durch den Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung als fachliches Reflexionsforum konzipiert. Die Veranstaltungen sollen Räume einer gemeinsamen und fachlich angeleiteten Bearbeitung von Problemstellungen internationaler Barrieren und Zugangsfragen zur Verfügung stellen. Hierfür bedarf es einerseits einer konkreten fachlichen Verortung von Begriffen und jugendpolitischen Diskursen, die in den jeweiligen Ländern und in Deutschland kursieren. Andererseits können durch die bereichernden externen Perspektiven und gegenseitigen Blickwinkel neue Strategien für den Abbau von strukturellen Zugangsbarrieren entwickelt werden. Auf einer dritten Linie kann sich eine good practice für Jugendpolitik und internationale Jugendarbeit herauskristallisieren. Den Prinzipien der internationalen Jugendarbeit folgend, sollen die gemeinsamen Ergebnisse im partnerschaftlichem Austausch erzielt werden und sowohl Deutschland als auch das jeweilige Partnerland sollen von den Erkenntnissen profitieren. Der Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung stellt hierfür aufgrund seiner langjährigen Praxisforschung im Bereich internationale Bildung seine fachlich-konzeptionelle sowie jugendpolitische Expertise zur Verfügung.
Für das Projekt Zugangsstudie+ können dadurch Strategien erarbeitet werden, die nicht nur im nationalen Kontext Weiterentwicklung fördern, sondern strukturelle Fragestellungen von Zugängen und Barrieren auch im Kontext europäischer Jugendpolitik problematisieren.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
---|---|
Forschungsprojekt | Zugangsstudie+ |
Leitung | Prof. Dr. Andreas Thimmel |
Fakultät | Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften |
Institut | Institut für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene (KJFE) |
Beteiligte | Zijad Naddaf |
Fördermittelgeber | BMFSFJ, Robert Bosch Stiftung |
Laufzeit | 2018-2020 |
Koordination | transfer e.V. als Geschäftsstelle von „Forschung und Praxis im Dialog“ |
Forschungsfelder | Internationale Jugendarbeit, Jugendpolitik |