TransSoz - Leben im transformierten Sozialstaat
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Über das Kolleg
Zielgruppenspezifische Reformwirkungen und Alltagspraxen
Den Wohlfahrtsstaat früherer Zeiten gibt es nicht mehr: viele europäische Länder haben Reformen eingeleitet. Leistungen werden zurückgefahren, es wird auf mehr Eigenverantwortung des Einzelnen gesetzt. Aber was bedeutet dies konkret für die Menschen? Wie sichern sie sich ab gegen Arbeitslosigkeit, Krankheit oder zu niedrige Renten? Das „Leben im transformierten Sozialstaat“ untersuchen die Fachhochschulen Köln und Düsseldorf mit der Universität Duisburg-Essen in einem gemeinsamen Promotionskolleg.
Das Promotionskolleg erforscht, wie sich Veränderungen in der Sozialpolitik auf die Zielgruppen der Sozialen Arbeit auswirken. Die sozialpolitische Wirkungsforschung wird dabei erstmals systematisch mit der in der Sozialpädagogik etablierten Adressat/inn/enforschung zusammengeführt. Auf diese Weise kann herausgearbeitet werden, wie sich veränderte sozialpolitische Maßnahmen und Leistungen konkret auf die Lebensführung verschiedener Zielgruppen auswirken. Im Fokus stehen vor allem Jugendliche, ältere Menschen, Erwerbstätige, Eltern, Menschen mit Pflegeverantwortung sowie Migrant/inn/en. Ändern sich deren Alltagspraxen und Lebenslagen? Und wie müssen sich die Sozialpolitik und die Soziale Arbeit darauf einstellen?
Das hochschultypübergreifende Projekt wird vom Programm „NRW.Forschungskooperationen“ über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. Zwölf Doktorand/inn/en und ein/e Post-Doktorand/in forschen in dem Verbundprojekt, das von zehn Professorinnen und Professoren begleitet wird. Das Land schafft damit erstmals die strukturellen Voraussetzungen für gleichberechtigte Promotionen von Fachhochschulabsolvent/inn/en sowie für die gleichberechtigte Zulassung von FH-Professor/inn/en als Gutachter/innen in Promotionsverfahren.
Die drei beteiligten Hochschulen kooperieren bereits seit 2011 mit der Hochschule Niederrhein und der Katholischen Hochschule NRW in einem gemeinsamen, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Promotionskolleg zum Thema „Widersprüche gesellschaftlicher Integration. Zur Transformation Sozialer Arbeit“.
Promovierende
Yasmine Chehata:
„Regierte Jugend? Jugend(hilfe)politische Artikulationen im Kontext der EU-Jugendstrategie“
Ina Conen:
„Transnationales Altersvorsorgehandeln türkeistämmiger Migrantinnen und Migranten. Optionen und ihre soziale Verteilung“, Berlin: Duncker & Humblot, 2021.
Kerstin Discher:
„Körper, Leib und Employability. Narrative Perspektiven junger Erwachsener auf den Aktivierungsdiskurs“, Wiesbaden: Springer VS, 2020.
Link zum Buch https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-29075-7
Timm Frerk:
„Die Auswirkung von Pflegesystemen auf die Erwerbsbeteiligung von pflegenden Angehörigen“
Christoph Gille:
„Junge Erwerbslose in Spanien und Deutschland. Alltag und Handlungsfähigkeit in wohlfahrtskapitalistischen Regimen“, Wiesbaden: Springer VS, 2019.
Link zum Buch https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-24462-0
Christian Gräfe:
„Die Zeit der Familiengründung. Eine paarsoziologische Studie“, Frankfurt: Campus, 2020.
Link zum Buch https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/soziologie/die_zeit_der_familiengruendung-15880.html
Anna Kristina Hartfiel:
„Identitätskonstruktionen in der Aktivgesellschaft – biographische Positionierungen im arbeitsideologischen Diskurs“
Judith Knabe:
„Bewältigung von Ein- und Ausschließungen auf urbanen Wohnungsmärkten“
Katrin Menke:
„‘Wahlfreiheit‘ erwerbstätiger Mütter und Väter? Zur Erwerbs- und Sorgearbeit aus intersektionaler Perspektive“, Bielefeld: transcript, 2019.
Link zum Buch https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4709-9/wahlfreiheit-erwerbstaetiger-muetter-und-vaeter/
Marek Naumann:
„Praktiken des Engagements in Mehrgenerationenhäusern“
Verena Rossow:
„Der Preis der Autonomie: Wie sorgende Angehörige Live-in-Arbeitsverhältnisse ausgestalten“, Leverkusen: Barbara Budrich, 2021
Link zum Buch https://shop.budrich.de/produkt/der-preis-der-autonomie-wie-sorgende-angehoerige-live-in-arbeitsverhaeltnisse-ausgestalten/
Die Dissertation wurde mit dem Studienpreis der Körber-Stiftung ausgezeichnet!
Nils Wenzler:
„Strategien der Integration. Zur Produktion von Andersheit und Ausschluss. Eine genealogische Geschichtsschreibung Sozialer Arbeit“, Weinheim/Basel: Beltz Juventa, 2023.
Link zum Buch https://www.beltz.de/fachmedien/sozialpaedagogik_soziale_arbeit/produkte/details/49735-strategien-der-integration.html
Postdoc
Monika Götsch
Von Juli 2013 bis Januar 2016 war Monika Götsch Koordinatorin des Promotionskollegs „Leben im transformierten Sozialstaat – TransSoz“.
Sie ist seit 03/2016 Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Sozialstrukturanalyse insbesondere in den Bereichen Familie und Gender an der Hochschule Esslingen.
Michael Tunç
Von Mitte Februar 2016 bis Dezember 2016 hat Michael Tunç die Koordination des Promotionskollegs „Leben im transformierten Sozialstaat – TransSoz“ übernommen.
Er ist seit 09/2020 Professor für Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft an der HAW Hamburg.
Beteiligte Professorinnen und Professoren
Prof. Dr. Ruth Enggruber
Dr. Ruth Enggruber ist Professorin für Erziehungswissenschaft am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf.
Prof. Dr. Fabian Kessl
Fabian Kessl ist Professor für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt sozialpolitische Grundlagen an der Bergischen Universität Wuppertal.
Prof. Dr. Ute Klammer
Ute Klammer ist Professorin für Soziologie und Direktorin des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen.
Prof. Dr. Simone Leiber
Simone Leiber ist Professorin für Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Sozialpolitik an der Universität Duisburg-Essen.
Prof. Dr. Sigrid Leitner
Sigrid Leitner ist Professorin für Sozialpolitik an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Köln.
Prof. Dr. Udo Seelmeyer
Udo Seelmeyer ist Professor für Sozialarbeitswissenschaft an der Fachhochschule Bielefeld.
Prof. Dr. Andreas Thimmel
Andreas Thimmel ist Professor für Wissenschaft der Sozialen Arbeit mit dem Hauptlehrgebiet Sozialpädagogik an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Köln.
Prof. Dr. Carsten G. Ullrich
Carsten G. Ullrich ist Professor für „Soziologie mit dem Schwerpunkt Methoden der empirischen Sozialforschung“ an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen.
Prof. Dr. Manuela Weidekamp-Maicher
Manuela Weidekamp-Maicher ist Professorin für Soziologie der Lebensalter mit dem Schwerpunkt Alter und Altern am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf.
Sprecherinnen des Kollegs
Prof. Dr. Ute Klammer, Prof. Dr. Simone Leiber, Prof. Dr. Sigrid Leitner
Bericht über die Abschlusstagung des Promotionskollegs TransSoz vom April 2016 in der Zeitschrift „SOZIALwirtschaft aktuell“ (Nr. 19/2016) erschienen
Im Oktober-Heft der Zeitschrift „SOZIALwirtschaft aktuell“ (Nr. 19/2016) ist ein Bericht über die Abschlusstagung des Promotionskollegs „Leben im transformierten Sozialstaat“ vom 14.-15. April 2016 erschienen.
Der veröffentlichte Tagungsbericht informiert über zentrale Ergebnisse der Forschungsarbeiten, die von den Promovendinnen und Promovenden im Kolleg erarbeitet wurden. Dargestellt sind Auswirkungen veränderter Sozialpolitik auf die Zielgruppen Sozialer Arbeit in Feldern wie Arbeitsmarkt-, Familien-, Pflege-, Renten-, Jugend- und Wohnungspolitik.
Weitere Informationen zur Zeitschrift „SOZIALwirtschaft aktuell“ sind zu finden unter www.sozialwirtschaft.nomos.de/sozialwirtschaftaktuell