Digital vermittelte Beratung und Kommunikation in hybriden Settings in der Sozialen Arbeit
Die curricularen Entwicklungen im Bereich der digital vermittelten Beratung und Kommunikation in der Sozialen Arbeit reagieren auf die hohen Veränderungsdynamiken in Bezug auf Digitalität und Digitalisierung in kontinuierliche Reflexions- und Konzeptions-Prozesse. Insbesondere ethische Fragestellungen in Bezug auf den Einsatz von generativer KI im Studium und in der Praxis Sozialer Arbeit im Spannungsverhältnis zwischen lebensweltlicher Digitalität und fachlichen Anforderungen an Vertrauensschutz und Subjektorientierung drängen. Neue Kompetenzbereiche sind zu erschließen zur informierten und fachlich begründeten Entscheidung, ob und wie digitale Tools Bildungsprozesse und soziale Dienstleistungen unterstützen können bei gleichzeitigem Schutz von Privatheit, Autonomie und sozialer Teilhabe. Kenntnisse in Statistik und Funktionsweisen der Technologien ermöglichen Verzerrungen (Bias) oder Anthropomorphisierungs-Tendenzen der KI-Produkte zu erkennen und damit umzugehen. Im Sommersemester 2024 startet ein offenes Werkstattformat zum Thema „KI im Studium und in der Sozialen Arbeit – Potenziale und Limitationen“ im Rahmen des Studium Generales zur Zusammenarbeit von Lehrenden, Forschenden und Studierenden (KI im Studium und in der Sozialen Arbeit - Potenziale und Limitationen). Parallel dazu ist eine Studie zur studentischen Nutzung von „KI-Tools“ in der Fakultät in Vorbereitung, das Forschungsdesign wird partizipativ mit Studierenden und Kolleg:innen entwickelt. Weitere Informationen folgen.
Das Lehrprojekt „Sozial_Digital: Online-Beratung in der Sozialen Arbeit“ im Programm „Curriculum 4.0.NRW“ lief von 2020 bis März 2023, der Förderzeitraum ist abgeschlossen. Während des dreijährigen Förderzeitraums sind Studienangebote und Studienmaterial entwickelt worden, interessierte Lehrende haben sich zur digital vermittelten Beratungskommunikation weiter gebildet und sich kollegial ausgetauscht. Es gab Gastvorträge, Workshop- und Werkstatt-Formate mit externen Kolleg:innen u.a. zu Themen wie Datensicherheit und Barrierefreiheit. Die Fakultät 01 richtete 2022 die Jahrestagung der Fachgruppe Digitale Soziale Arbeit (DiGSA) der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) aus, in diesem Rahmen und in weiteren kollegialen Diskursräumen wurde das Projekt vorgestellt und diskutiert. Es entstand ein Fachaufsatz in der Zeitschrift für den Sozialen Fortschritt zu hybriden Beratungsformaten in der Sozialberatung.
Bis zum Abschluss des Förderzeitraumes sind Studienangebote zur Erweiterung des Beratungshandelns um digital vermittelte Zugänge und Konzepte in Grund- und Aufbaumodulen des BA Soziale Arbeit aufgenommen worden. Zusätzlich ist ein Hochschulzertifikat „Digitale Kompetenzen in der Sozialen Arbeit“ entwickelt worden im Umfang von 10 ECTS mit einem Kernmodul im „Studium Generale“ unter Einbindung eines Selbstlernmoduls des KI-Campus (https://ki-campus.org/) sowie wechselnde einschlägige Studienmodule aus den beratungsmethodischen, medienpädagogischen sowie professionsethischen Bereichen. Nähere Informationen: Verlinkung auf Info-Dokument
Parallel zum Lehrentwicklungsprojekt hat die Fakultät 01 aus eigenen Mitteln eine datensichere Online-Beratungs-Plattform auf der Basis des Open-Quellcodes der Caritas-Beratungsplattform eingerichtet. Diese Plattform dient als Übungstool und wird für interne Beratungszwecke eingesetzt und fakultätsintern betreut.