Digitalisierung „On-the-Fly“ zum Curriculum 4.0 im BA Kindheitspädagogik und Familienbildung
Das Projekt »Kooperative Entwicklung einer handlungsfelderübergreifenden Digitalisierungsstrategie „On-the-Fly“ zum Curriculum 4.0 im Studiengang Kindheitspädagogik und Familienbildung« wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit dem Stifterverband und der Digitalen Hochschule NRW von Oktober 2020 bis September 2023 gefördert. Die Förderlinie zielt auf die curriculare Weiterentwicklung und/oder Umgestaltung von ganzen Studiengängen unter Berücksichtigung der digitalen Transformation. Im Mittelpunkt steht die Kompetenzentwicklung der Studierenden für die digitale Welt.
Der Studiengang Kindheitspädagogik und Familienbildung (KiFab)
Im Zuge der aktuellen Studiengangsreform hat sich der Bachelor-Studiengang Kindheitspädagogik und Familienbildung systematisch nach Handlungsfeldern restrukturiert. Mit Handlungsfeldern sind nicht einfach die späteren Berufs- oder Arbeitsfelder gemeint, sondern Dimensionen kohärenter Komplexitäten in diesen Feldern, die durch genuine Perspektiven in den Blick genommen und durch spezifische Kompetenzen erschlossen und bearbeitet werden. Handlungsfelder machen also Komplexitäten sichtbar und bearbeitbar, sind demnach zugleich Perspektiven und Gegenstandbereiche.
Digitalisierungsstrategie für den Studiengang KiFab
Jedes Handlungsfeld erfordert ein spezifisches Qualifikationsprofil auch im Hinblick auf Digitalisierung. Entsprechend wird der geplante Prozess der Digitalisierung des Studiengangs KiFab entlang seiner Handlungsfelder konzipiert. Diese durchziehen den gesamten Studienverlauf, sind in einzelnen Modulen und Lehrveranstaltungen unterschiedlich gewichtet, präsent und relevant.
Als übergeordnete oder auch ‚quer‘ liegende Reflexionsperspektive für die Kompetenzorientierung erlauben sie eine durchgängige Digitalisierung, die sich nicht auf einzelne Tätigkeitsfelder, Methoden oder Inhalte beschränkt, sondern eine umfassende Transformation ermöglicht. Davon ausgehend, dass Digitalität „unsere Alltagswelt auf nahezu allen Ebenen prägt und neue Handlungsroutinen, Kommunikationsnormen, soziale Strukturen, Identitätsmodelle, Raumvorstellungen etc. hervorbringt“ (Hennig/Kelsch/Sobala 2019, 14), muss Digitalität in jedem Handlungsfeld spezifische Komplexitäten sichtbar und bearbeitbar machen. Da Digitalität sämtliche Aspekte des Studiums betrifft, muss eine reflexive Auseinandersetzung mit Digitalisierung entsprechend auf ganz verschiedenen Ebenen erfolgen. Fragen, die sich mit Blick auf den reformierten Studiengang KiFab ergeben, sind u.a.:
- Wird Digitalisierung auf einer thematischen Ebene, d.h. als „Lehrinhalt“ hinreichend berücksichtigt?
- Wie schlägt sich Digitalisierung auf der operativen Ebene des Studiengangs selbst nieder – inwieweit ist die Lehre und Lehrorganisation reflexiv digitalisiert?
- Welche spezifischen, erweiterten oder transformierten Kompetenzen benötigen die Absolvent*innen des Studiengangs, um Digitalisie- rungsprozessen und -phänomenen, wie sie in den verschiedenen Handlungsfeldern wirksam wer- den oder werden können, professions- und wissenschaftsbezogen zu begegnen?
- Wie steht es mit der momentan vielfach angemahnten „digitalen Grundbildung“ (Wolf/Koppel 2017) der Lehrenden selbst?
Mit folgenden Formaten werden Digitalisierungsprozesse in den verschiedenen Handlungsfeldern mit breiter Beteiligung Lehrender und Studierender kooperativ analysiert, diskutiert, konzipiert und gesteuert:
- Ausbildung studentischer E-Coaches zur seminarbegleitenden („on the fly“) Förderung digitaler Medienkompetenz,
- Konzeption von Blended-learning-Modulen auf der Basis von Material aus Tagungen,
- Lehrforschungsprojekte,
- Theorie/Praxis-Workshops und
- Artists in Residence im Bereich digitaler Medienkunst
Verknüpfung zur Digitalisierungsstrategie der TH Köln
Das Projekt steht in direktem Zusammenhang zur Digitalisierungsstrategie der TH Köln, die fünf Handlungsfelder definiert:
- Digital Literacy – Für eine digitale Welt qualifizieren
- Seamless Learning – Kontextübergreifend ohne Brüche lernen
- Lernprozesse analysieren und prüfen
- Offenheit und Kooperation stärken und ermöglichen
- Innovationsfreundliche Infrastruktur schaffen
Ebenso wird Digitalisierung im Fakultätsentwicklungsplan der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften thematisiert. Weiter ist zu erwarten, dass ein Konzept zur Umgestaltung des Curriculums im Bachelor-Studiengang "Kindheitspädagogik und Familienbildung" hin zu Digitalisierung als Querschnittsthema und als Lehr-Lernstrategie kurzfristig auf den Master-Studiengang "Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit" und mittelfristig auf alle Studiengänge an der Fakultät übertragen werden kann.