Expertise zum Landesprogramm „Wertevermittlung"
Am 1. Mai 2020 startete ein Expertiseprojekt, das die Evaluationen zum Landesprogramm „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“ zusammenfassen und Hinweise zur Weiterentwicklung des Programms geben soll.
Das Landesprogramm „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“ (im Folgenden kurz „Wertevermittlung“ bezeichnet), das in Steuerungsverantwortung der beiden Landesjugendämter Rheinland und Westfalen (LVR, LWL) liegt, fokussiert in den Angeboten drei Ebenen: Jungen Menschen soll
a) durch Wertedialog und Demokratiebildung Teilhabe und Mitbestimmung ermöglicht werden,
b) durch sexualpädagogische Angebote der Weg zu einer selbstbestimmten Sexualität geöffnet werden und
c) durch die Weiterentwicklung von Schutzkonzepten ein sicheres Aufwachsen und Mitbestimmung in ihren Belangen geebnet werden.
Seit 2018 werden hierfür thematisch relevante Projekte in den beteiligten Kommunen gefördert.
Evaluationsergebnisse auswerten und weiterentwickeln
Basierend auf den bereits vorliegenden Evaluationsergebnissen zum Landesprogramm durch die Universität Münster soll das am 1. Mai 2020 gestartete Projekt eine Expertise entwickeln. Das Projekt, das bis zum 31. Dezember 2020 läuft, soll auf den bereits vorliegenden Ergebnissen aufbauen und in Hinsicht auf die dort sichtbaren Herausforderungen nach Ansatzpunkten für die Weiterentwicklung der Praxis zu suchen. Dazu sollen die Wirkungsmechanismen des Landesprogramms mit Hilfe unterschiedlicher Erhebungsverfahren transparent gemacht werden und nach inhärenten Aspekten von Ein- und Ausschlüssen gesucht werden.
Von zentraler Bedeutung sind demnach auch interinstitutionelle Kooperationen mit Jugendringen, freien Trägern der Jugendförderung und Hilfen zur Erziehung sowie zu Akteur*innen der Flüchtlingshilfe außerhalb des SGB VIII.
Untersuchungsbereiche der Expertise
Die wissenschaftlich fundierten Antworten auf die in der Ausschreibung formulierten zentralen Fragestellungen, die im Rahmen der Expertise fundiert beantwortet werden sollen, beziehen sich auf zwei Bereiche:
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Kontext I: Bedarfe, Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung des Landesprogramms
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Kontext II: Strukturebene. Teilnahmebedingungen am Landesprogramm und Zugangsbarrieren
Forschung für die Praxis: Anregungen und Instrumente für beteiligte Kommunen und freie Träger
Die dabei gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf die Wirkungsmechanismen sollen als Grundlage prospektiver Anregungen für künftige Programmgestaltungen dienen. Zentrales Anliegen ist aber die Anregung und Unterstützung der Praxis: Dazu sollen die Ergebnisse der Expertise in einem Impulspapier zusammengefasst werden, das die gewonnenen Erkenntnisse für die beteiligten Kommunen und freie Träger in Form konkreter Anregungen und geeigneter Instrumente aufbereitet und bündelt.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
---|---|
Forschungsprojekt | Expertise zum Landesprogramm „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“ |
Leitung | Prof*in Dr. Birgit Jagusch |
Fakultät | Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften |
Institut | Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung (Interkult) |
Beteiligte | Zijad Naddaf |
Fördermittelgeber | Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen Mehr |
Laufzeit | 01.05.2020 - 31.12.2020 |