DigiPäd 24/7: Digitalisierung und Organisationsentwicklung in Heimen und Internaten
Die Digitalisierung führt zu grundlegenden Veränderungen in Bildungsorganisationen – so auch in Heimen und Internaten. Ziel des Projekts ist es daher, bedarfsgerechte Orientierungsrichtlinien und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die 24/7-Einrichtungen bei der Entwicklung eines Handlungskonzepts zur Medienbildung im Spannungsfeld von Beteiligung, Förderung und Schutz unterstützen.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
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Forschungsprojekt | DigiPäd 24/7: Digitalisierung und Organisationsentwicklung in Heimen und Internaten |
Leitung |
Prof. Dr. Angela Tillmann Prof. Dr. Julia Zinsmeister |
Fakultät | Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften |
Institut | Institut für Medienforschung und Medienpädagogik (IMM) |
Beteiligte | André Weßel |
Projektpartner | Universität Hildesheim (Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik) |
Fördermittelgeber | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Laufzeit | 01.01.2019 - 31.12.2021 (36 Monate) |
Website |
Die Digitalisierung bringt in Bildungsorganisationen tiefgreifende Veränderungen mit sich, von denen auch Heime und Internate betroffen sind. Diese Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche rund um die Uhr (24/7) betreut werden, laufen Gefahr im Kontext der Digitalisierung in ihren raum-zeitlichen und sozialen Arrangements erneut zu „pädagogischen Provinzen“ (Goethe) zu werden. Vor diesem Hintergrund gilt es, ihre Bildungs- und Erziehungssettings sowie -partnerschaften dahingehend zu befragen, welche Formen von digitaler Mediennutzung sie zulassen, befördern, ignorieren oder auch hemmen und welche Implikationen damit für Bildungsprozesse einhergehen. Ziel von „DigiPäd 24/7" ist es, herauszuarbeiten, wie eine nachhaltige Integration von digitalen Medien in 24/7-Bildungsinstitutionen erfolgen kann, die eine Förderung von Medienbildungsprozessen und Medienkompetenz unterstützt. Das Projekt untersucht zu diesem Zweck empirisch:
(1) den subjektiven Medienalltag von Kindern und Jugendlichen in 24/7-Einrichtungen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Peer-Beziehungen sowie
(2) die Veränderungen in den Bildungs- und Erziehungspartnerschaften zwischen Eltern, Lehrer*innen und pädagogischen Fachkräften.
Darüber hinaus wird ebenfalls erstmals
(3) der rechtliche Handlungsrahmen in 24/7-Einrichtungen im Bereich der Medienbildung im Spannungsfeld zwischen den Persönlichkeitsrechten der Kinder und Jugendlichen, der Aufsichtspflicht der Eltern und pädagogischen Fachkräfte und der organisationalen Verantwortung der Einrichtung, z.B. im Bereich des Jugendmedienschutzes herausgearbeitet.
Auf der Basis der Analysen werden zunächst die gewandelten Bedingungen für gesellschaftliche Teilhabe und Bildung in 24/7-Einrichtungen durch die Digitalisierung untersucht. Parallel dazu werden die organisationalen und medienpädagogischen Anforderungen an eine Implementierung von Medienbildung in diesen Einrichtungen in den Blick genommen. Des Weiteren werden bedarfsgerechte Orientierungsrichtlinien und Handlungsempfehlungen (z.B. Informationsangebote, FAQs, Leitfäden) erarbeitet, die 24/7-Einrichtungen in der Entwicklung eines organisationsbezogenen Handlungskonzeptes zur Medienbildung im Spannungsfeld von Beteiligung, Förderung und Schutz unterstützen.
Das BMBF-Projekt wird von der TH Köln (Prof. Dr. Angela Tillmann, Prof. Dr. Julia Zinsmeister) in Kooperation mit der Universität Hildesheim (Prof. Dr. Wolfgang Schröer) durchgeführt.