Möglichkeiten der Festigung von Drachenfels Trachyt am Kölner Dom
Durch die stetig voranschreitende Verwitterung der Bausteine aus Drachenfels Trachyt drohen wichtige mittelalterliche Baubefunde am Kölner Dom verloren zu gehen. Um der strukturellen Entfestigung des Gesteins entgegenzuwirken, sollen im Rahmen eines Masterprojektes Möglichkeiten der Festigung mit besonderem Fokus auf das Konsolidierungsmittel Sebosil, untersucht werden.
Studienprojekt auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
---|---|
Projekt | Möglichkeiten der Festigung von Drachenfels Trachyt am Kölner Dom |
Leitung | Prof. Dr. Peter Kozub |
Studienrichtung | Wandmalerei und Kulturgut aus Stein |
Beteiligte | Kathrin Bommes |
Projektpartner | Dombauhütte Köln |
Laufzeit | September 2019 – voraussichtlich März 2022 |
Standort | Köln |
Impressionen vom Masterprojekt
Voruntersuchung der Wasseraufnahme mittels Mirowskiröhrchen an den Testflächen in situ (Bild: Mira Wurth)
Zurückgewitterte Drachenfels Trachyt Bausteine an den Chorkranzkapellen des Kölner Doms (Bild: TH Köln - CICS - Kathrin Bommes)
Das Erscheinungsbild der mittelalterlichen Gebäude in Köln und im Umland wird maßgeblich von dem verbauten Gestein, dem Drachenfels Trachyt, geprägt. Sowohl ein Großteil der romanischen Kirchen als auch die ältesten Gebäudeteile des Kölner Doms wurden aus diesem Material errichtet.
Seit geraumer Zeit weisen diese Bausteine des Doms jedoch stellenweise erhebliche Verwitterungserscheinungen auf. Insbesondere oberflächennahe Bereiche der Steine, welche partiell noch originale mittelalterliche Werkzeugspuren aufweisen, sind betroffen. Um der voranschreitenden Verwitterung entgegenwirken zu können und den Erhalt dieser historisch bedeutsamen Baubefunde zu sichern, ist es dringend notwendig, ein geeignetes Konservierungskonzept für die Bauteile aus Drachenfels Trachyt zu entwickeln. Vorangegangene Forschungsprojekte lieferten bereits einige Ansätze für geeignete Konservierungsmaßnahmen, die Festigung von Drachenfels Trachyt jedoch stellt bis heute eine große Herausforderung dar. Eine solche ist hingegen unumgänglich, zumal sich viele der auftretenden Schadensphänomene auf eine strukturelle Entfestigung zurückführen lassen.
Forschungsfrage und Zielsetzung
Kathrin Bommes setzt im Rahmen ihres Masterprojektes an dieser Forschungslücke an und beschäftigt sich mit einer möglichen Festigung von Drachenfels Trachyt. Im Fokus ihrer Arbeit steht das Konsolidierungsmittel Sebosil, welches bereits in der Vergangenheit am Kölner Dom zur Konsolidierung von Trachyt zum Einsatz kam. Die positiven Erfahrungen mit diesem Mittel wurden jedoch durch Erkenntnisse weiterer Forschungsprojekte seitens der Dombauhütte Köln in Frage gestellt. Analysen an anderen Gesteinsarten zeigten, dass Sebosil nicht tief genug in die entfestigte Gesteinsstruktur eindringt sowie eine unzureichende Brückenbildung aufweist.
Um festzustellen, ob diese Beobachtungen gleichermaßen auf den Drachenfels Trachyt zutreffen, ist eine umfangreiche Untersuchungsreihe geplant, welche ergänzend die Auswirkungen auf das Verwitterungsverhalten der bereits behandelten Bausteine klären soll. Um ein Monitoring bewitterter Flächen zu ermöglichen und um die praktische Anwendbarkeit zu überprüfen, werden diese sowohl unter Laborbedingungen als auch in situ durchgeführt.
Neben der Untersuchungsreihe, welche sich primär auf die Festigung von Drachenfels Trachyt mit Sebosil fokussiert, wird auch ein weiteres Konsolidierungsmittel untersucht und zum Vergleich herangezogen.Die Resultate des Forschungsprojektes sollen letztendlich als Grundlage für die Konservierung der historisch bedeutenden Bauteile aus Drachenfels Trachyt an den Chorkranzkapellen und am Südturm des Kölner Doms dienen.
März 2021