Geowissenschaftl. Untersuchungen lothringischer Steinskulpturen d.14.Jh. in Köln und weiterer Region
Dieses von der Gerda Henkel Stiftung geförderte Projekt bildet das Nachfolgeprojekt zweier erfolgreicher geowissenschaftlich-kunsthistorischer Forschungsvorhaben zu den mittelalterlichen Bildhauergesteinen der Kölner Kathedrale und der sakralen und öffentlichen Bauwerke der Metropole Köln, die ebenfalls von Henkel finanziert wurden und deren Ergebnisse großenteils publiziert vorliegen.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
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Forschungsprojekt | Geowissenschaftliche Untersuchungen lothringischer Steinskulpturen des 14. Jahrhunderts in Köln und der weiteren Region |
Leitung | Prof. Dr. Ulrike Bergmann |
Fakultät | Fakultät für Kulturwissenschaften |
Institut |
CICS - Cologne Institute of Conservation Sciences Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft |
Beteiligte | Dr. Esther von Plehwe-Leisen |
Fördermittelgeber | Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf |
Laufzeit | Beginn 2017 |
Galerie
Kleve, ehem. Stiftskirche, Grab des Arnold von Kleve und der Ida von Brabant (Bild: TH Koeln - CICS - Ulrike Bergmann)
Kleve, ehem. Stiftskirche, Grabmal Arnolds von Kleve (Bild: TH Koeln - CICS - Ulrike Bergmann)
Marburg, Landgrafenchor, Pleurant an der Tumba Ottos I (Bild: TH Koeln - CICS - Ulrike Bergmann)
Die Identifizierung der verschiedenen Gesteine, die in einer mittelalterlichen Stadt für Bau- und Kunstwerke verwendet wurden, ermöglicht unmittelbar Einsichten zu den Wirtschafts- und Transportwegen, welche ein wirtschaftliches Oberzentrum, also etwa eine Stadt wie das mittelalterliche Köln, mit seinem näheren und weiteren regionalen Umfeld verknüpfen. Man erhält Kenntnis von politischen, geistlichen und wirtschaftlichen Beziehungen, die für Einfuhr und Erwerb der Materialien eine Voraussetzung darstellten. Darüber hinaus erschließen sich durch exakte geowissenschaftliche Untersuchungen der mittelalterlichen Steinskulptur und Bauplastik künstlerische Gepflogenheiten und Arbeitsweisen, etwa das Recycling hoch geschätzter Grundstoffe. Auch die Vorlieben und finanziellen Ressourcen der jeweiligen Auftraggeber der Kunstwerke werden deutlich.
Nachdem die Untersuchungen der Gesteine an der Dombauhütte und die breit angelegten Forschungen zu den städtischen Bildhauersteinen durch Esther von Plehwe-Leisen aufschlussreiche und neue Ergebnisse erbracht hatten (vgl. Ulrike Bergmann, Esther von Plehwe-Leisen: Der Baumberger Sandstein. Ein Alleinstellungsmerkmal der Steinskulptur am Kölner Dom, in: Kölner Domblatt 83, 2018, S. 91-127 und Ulrike Bergmann, Esther von Plehwe-Leisen: Das Recycling römischen Kalksteins aus Lothringen in der Kölner Bildhauerkunst des Mittelalters, in: Geschichte in Köln 2019) ist das Anschlussprojekt den Steinskulpturen der lothringischen Bildhauer in Köln und der Region gewidmet, um eine der langjährigen Forschungsfragen der Kunstgeschichte zu klären: wurden die Skulpturen aus Lothringen importiert oder sind die Metzer Bildhauer nach Köln eingewandert, um anschließend auch von der rheinischen Metropole aus im Rheinland, in Westfalen und in Hessen Aufträge auszuführen? Durch die Art der verarbeiteten Steine hoffen wir, diesen Fragen auf den Grund gehen zu können. Die wie bisher weitgehend optisch mit dem Videomikroskop durchgeführten geowissenschaftlichen Untersuchungen umfassen eine umfangreiche Gruppe von gotischen Tumben, Lettnern, Pfeilerfiguren und Madonnen und sollen auch in Zusammenarbeit mit den französischen Kollegen zu einem Abgleich mit den in Lothringen selbst erhaltenen Werken und den Steinbrüchen vor Ort führen.