WO–TH K: Die Wirksamkeit von OA im Globalen Süden erforschen

(1) Die Wirksamkeit von Open Access (OA) im Globalen Süden (GS) zu erforschen, um sie mit der Situation in Deutschland in Vergleich zu setzen. (2) Gewonnene Erkenntnisse zur Förderung von OA in die Praxis der TH Köln umzusetzen, um sie auf ihre Anwendbarkeit auf andere Hochschulen zu überprüfen. Das Projekt trägt zu den allgemeinen Zielen von OA sowie zu deren zunehmender institutioneller und soziokultureller Verankerung und Anerkennung in der deutschen Wissenschafts- und Forschungspraxis bei, indem es durch innovative Ansätze OA breitenwirksam umsetzt und die Nachnutzbarkeit der Erkenntnisse sicherstellt.

Der OA-Gedanke wird bereits seit über 20 Jahren von vielen Institutionen in die Praxis umgesetzt. Jedoch wird die Förderung des wissenschaftlichen Austauschs dadurch erschwert, dass gewisse Geschäftsmodelle maßgeblich zu einem Ungleichgewicht der Publikations- und Rezeptionsmöglichkeiten wissenschaftlicher Erkenntnisse führen – insbesondere zu Ungunsten nicht institutionell angebundener Personen oder finanzschwächerer Länder. Dennoch sind gerade die Länder des GSs Vorreiter z.B. im Aufbau nationaler bzw. regionaler OA-Publikationsplattformen (SciELO, AmeliCA oder African OpenScience Platform). Insgesamt fehlt es jedoch an Studien, die die Wirksamkeit von OA – insbesondere mit Blick auf den GS – empirisch ausreichend belegen. Demnach stellt die Erkenntnis, ob die intendierten Effekte des OA-Gedankens tatsächlich durch das OA-Publizieren erreicht werden, ein bestehendes Desiderat dar.

Vorhaben des Projekts WO–TH K ist es daher, die Wirksamkeit des OA sowie die spezifisch implementierten OA-Maßnahmen im GS zu erforschen. Das Bestreben der anvisierten Studie ist es zunächst, eine Übersicht über alle wesentlichen in der Literatur diskutierten Wirkungen von OA, die regional implementierten OA-Maßnahmen sowie empirisch gewonnene Erkenntnisse zur OA-Landschaft in den Ländern des GSs darzustellen und diese mit der Situation in Deutschland zu vergleichen. Dabei sollen auch bisher wenig beachtete Wirkfelder, wie z.B. die Steigerung der Zitationsraten, hervorgehoben und auf diese Weise mögliche Forschungslücken aufgezeigt werden.

Die gewonnenen Erkenntnisse werden als zweites Ziel des Vorhabens, zunächst an der TH Köln passgenau, gemäß der identifizierten Bedarfe in die Praxis umgesetzt. Dadurch sollen Workflows, die im GS bereits gelungen sind, auf Deutschland übertragen und konkret an der TH Köln praktisch erprobt werden. Nach einer ausführlichen Evaluierung der exemplarischen Umsetzung in die Praxis werden die Erkenntnisse in Gremien auf Leitungsebene der Hochschulen (insbesondere der Angewandten Wissenschaften) vorgestellt und diskutiert, um sie dadurch weiter zu verbreiten und OA durch eine erfolgreiche Implementierung in verschiedenen Hochschulen soziokulturell nachhaltig zu verankern. Die Ergebnisse werden zusammen mit den Erkenntnissen der Studie und der Best Practice Erfahrung an der TH Köln als Handlungsempfehlungen für andere Institutionen (z. B. HAW) mittels OA-Publikationen in verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch) über gängige nationale und internationale OA-Kanälen veröffentlicht. Ziel ist es, dass dadurch auch der Globale Süden von der Studie und den Handlungsempfehlungen möglichst barrierefrei profitieren kann.