Florian Kämpchen - Tennessee Tech University

Football-Spiel im Tucker Stadium (Bild: Florian Kämpchen)

Cookeville, Tennessee, USA - 2023


Vorbereitung

Ich habe mich erst relativ spät für ein Auslandssemester entschieden und habe mit meinen Planungen Ende Januar 2023 begonnen. Bei der Auswahl der Zieluniversität habe ich mich vor Allem auf die Erfahrungsberichte gestützt, weitere Fragen konnte ich einfach und schnell mit Prof. Dr. Bartz klären. Eine große Hilfe war die Briefing-Email, die alle notwendigen Schritte aufzählt. Der ganze Bewerbungsprozess lief reibungslos und hatte einen geringeren Aufwand, als ich erwartet hatte.

Wichtig ist es, sein Visum rechtzeitig zu beantragen. Da ich bereits zuvor in den USA gewesen bin, musste ich nur meinen Reisepass bei der Botschaft einreichen. Gut zwei Wochen, nachdem ich den Antrag auf das Visum eingereicht hatte, konnte ich meinen Reisepass mit Visum wieder abholen. Für die Kurswahl kann ich sehr empfehlen, sich eine möglichst große Auswahl an Kursen als anrechnungsfähig im Learning Agreement absegnen zu lassen und seine Kurse möglichst früh zu buchen, da sich bestimmte Kurse sehr schnell füllen. Bei Fragen stehen einem Amy und Andrew immer hilfreich zur Verfügung.

Ich habe in einem Dorm auf dem Campus zusammen mit einem Amerikaner gelebt. Wenn man zwischendurch etwas Rückzugsraum haben möchte, sollte man jedoch besser ein Einzelzimmer buchen. Als Meal Plan habe ich mich für den Gold Plus Plan entschieden. Das Essen in der Mensa wird mit der Zeit etwas eintönig, die Meal Exchanges haben dabei eine willkommene Abwechslung dargestellt.

Anreise

Für meine Anreise hatte ich geplant, abends in Nashville anzukommen, die Nacht in einem Hotel zu verbringen und am nächsten Tag dann zur Uni zu fahren, sodass ich pünktlich zum Beginn der Move In Week da bin. Bei der Immigration musste ich jedoch mehr als zwei Stunden warten, bis ich einreisen konnte und habe deshalb meinen Anschlussflug verpasst. Bei der Einreise ist also genug Puffer einzuplanen.

Ich empfehle sehr, möglichst zu Beginn der Einführungswoche anzureisen, da man sich so sehr gut eingewöhnen kann und am besten Freunde finden kann. Während der Einführungswoche gibt es zudem eine Vielzahl von Veranstaltungen, mein Highlight war das gemeinsame Filmgucken im Football-Stadion.

Studium

Das Studium in den USA wirkt eher wie die Schulzeit als das Studium in Deutschland. So gibt es eine Anwesenheitspflicht, eine Vielzahl von Hausaufgaben und Tests sowie mehrere Klausuren pro Kurs. Dadurch, dass die Note sehr kleinteilig aufgebaut ist, fühlte sich das Studium insgesamt deutlich einfacher an. Zudem war es ein gutes Gefühl, jederzeit seinen Fortschritt zu sehen und die Gewissheit zu haben, dass eine verhauene Klausur nicht gleich ein Riesenproblem ist.

Ich musste mir drei Bücher kaufen, was relativ einfach über den Buchladen auf dem Campus möglich war. Man erhält schon vor Semesterbeginn Werbeemails vom Buchladen, dass man sich Bücher kaufen soll, allerdings sollte man die erste Vorlesung abwarten, da man sich Bücher eventuell auch als E-Book kaufen kann oder sogar gar nicht kaufen muss.

Alle Professoren, die ich hatte, waren ausgesprochen freundlich und haben Wert auf einen guten Kontakt mit ihrem Kurs gelegt.

Der Campus selber ist modern ausgestattet und (von ein paar Baustellen abgesehen) gut begehbar. In Cookeville selber ist es jedoch sehr schwer bis unmöglich, sich zu Fuß zu bewegen. Mit dem Studentenausweis kann man das Bussystem in Cookeville kostenlos nutzen. Das System ist zwar klein, aber man kann verschiedene Supermärkte (u.a. Aldi, Kroger und Walmart) mit dem Bus erreichen.

Um Kontakte zu knüpfen, kann ich die ISU empfehlen. Diese veranstaltet verschiedene Ausflüge und Events, sodass man zusammen mit anderen Studenten aus dem Ausland in Kontakt kommt. Zudem gibt es eine Vielzahl von Clubs, denen man einfach beitreten kann, um neue Kontakte zu knüpfen.

Neben der Mensa kann man auf dem Campus in verschiedenen Fast-Food-Restaurants essen. Bei denen kann man auch per Meal Exchange ein paar ausgewählte Gerichte kostenlos bekommen, sofern der gewählte Meal Plan Meal Exchanges beinhaltet. Über Thanksgiving Break waren alle Essensmöglichkeiten auf dem Campus geschlossen, man musste sich also selbst versorgen (oder die Zeit für einen größeren Ausflug nutzen). Wichtig: Es gibt zwar Küchen in den Studentenwohnheimen, Kochgeschirr usw. muss man aber selber mitbringen. Manche Mitbewohner stellen ihr Geschirr auch dem Rest des Wohnheims zur Verfügung, aber darauf sollte man sich nicht verlassen, zumal man es sehr wahrscheinlich ungespült vorfinden wird.

Nach den Finals habe ich noch einen kurzen Abstecher nach Florida gemacht, um das Kennedy Space Center besuchen zu können. Auch wenn ich leider keinen Raketenstart sehen konnte, kann ich es nur empfehlen, vor der Rückreise Orte in den USA, die einen interessieren, zu besuchen.

Fazit

Ich bin froh, mich für ein Auslandssemester entschieden zu haben. Es war eine tolle Zeit voll mit neuen Eindrücken, die ich nie vergessen werde und ich kann es jedem, der die Möglichkeit dazu hat, nur dazu raten, selber ein Auslandssemester zu machen, sei es an der TTU oder an einer anderen Partnerhochschule. Durch das Learning Agreement wurden meine Leistungen einfach und unkompliziert anerkannt.


August 2024


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