Verbundstudium
Grundlegendes zum Verbundstudiengang Wirtschaftsinformatik
Was heißt "Verbundstudium"?
Das Verbundstudium ist ein seit 1994 durchgeführtes Studienkonzept, das sich an Auszubildende und Berufstätige richtet. Das Verbundstudium umfasst drei zentrale und innovative Merkmale:
1. Verbund von Hochschulen
Zentrales Kennzeichen des Verbundstudiums ist das Bildungsangebot eines Verbundes von Hochschulen, welcher auf die gemeinsame Nutzung sowie den Austausch von Ressourcen und Know-how zielt. Die gemeinsame Ressourcennutzung ermöglicht eine umfassende Anpassung der Bildungseinrichtungen an aktuelle und zukünftige Herausforderungen - gerade vor dem Hintergrund der hochschulpolitischen Offensiven des Bundes und der Länder, in denen der Auf- und Ausbau von regionalen Bildungsallianzen und -netzwerken wiederholt und vehement eingefordert wird.
2. Verbund von Präsenz- und Fernstudium
Um die Vorteile von Präsenz- und Fernstudien miteinander zu kombinieren, werden die Fernstudienanteile durch zahlreiche Präsenzphasen an Wochenenden begleitet. Die Studieninhalte, die in traditionellen Studiengängen in Vorlesungen vermittelt werden, erfolgen im Verbundstudium über Selbststudienmedien. Hierbei werden primär schriftliche Materialien, sog. Lernbriefe, eingesetzt, wobei entsprechend den Studieninhalten eine multimediale Unterstützung im Lernprozess vorgesehen ist.
3. Verbund von Studium und Beruf
Das Verbundstudium ergänzt das Spektrum der Bildungslandschaft um ein nachfrageorientiertes Bildungsangebot. Gerade die Betreuung derjenigen Studierenden, die stark in einen beruflichen Kontext eingebunden sind, ist ein wichtiger Aufgabenschwerpunkt für die Hochschulbildung der Zukunft. Das Verbundstudium schafft einen flexiblen Rahmen für die berufsbegleitende Weiterbildung, indem veränderte Lebensumstände und Bedürfnisse der Studierenden unmittelbar aufgegriffen und berücksichtigt werden.
Was kennzeichnet das Verbundstudium Wirtschaftsinformatik?
Der Verbundstudiengang Wirtschaftsinformatik wurde erstmals zum Wintersemester 1996/97 als Diplom angeboten. Im Wintersemester 2003/2004 wurde der Bachelor und Master Wirtschaftsinformatik eingeführt. Für diese Verbundstudiengänge Wirtschaftsinformatik gibt es die folgenden Besonderheiten:
- Der Verbund von Hochschulen wird zwischen der technischen Hochschule Köln und der Fachhochschule Dortmund praktiziert. Dieser Hochschulverbund erlaubt eine flächendeckende und kundenorientierte Bereitstellung von Präsenzveranstaltungen im gesamten Einzugsgebiet. So finden in den Verbundstudiengängen Wirtschaftsinformatik die Präsenzveranstaltungen Samstags von 9 Uhr bis 16 Uhr 30 (8 Unterrichtsstunden) alternierend an den Standorten der TH Köln (Gummersbach) und der FH Dortmund (Dortmund) statt. Auch rekrutieren sich die Lehrkräfte (zum allergrößten Teil) aus diesen beiden Trägerfachhochschulen.
- Der Verbund von Präsenz- und Fernstudium operationalisiert sich in den Verbundstudiengängen Wirtschaftsinformatik dadurch, dass die Studierenden die fachlichen Inhalte der Veranstaltungen durch eigenständiges Durcharbeiten der entwickelten Lerneinheiten zu Hause vorbereiten. Die Lerneinheiten werden vor den Veranstaltungen zu Beginn des Semesters durch das Institut für Verbundstudium Hagen an die Studierenden verteilt. Die Lerneinheiten werden durch zusätzliche Materialien, Übungsaufgaben u.ä.m. über innovative Informations- und Kommunikationstechnologien unterstützt. Diese Fernstudienanteile werden durch entsprechende Präsenzphasen an Wochenenden begleitet. Gelernt wird in Gruppen von rund 20 Studierenden.
- Der Verbund von Studium und Beruf zeigt sich in den Verbundstudiengängen Wirtschaftsinformatik in systematischen Praxisbezügen und Orientierung am Bedarf der Wirtschaft. Viele Lehrveranstaltungen thematisieren Problemstellungen aus der Arbeits- und Berufswelt, wodurch gleichzeitig ein Rücktransfer sichergestellt wird, so dass die Lehre an praxisrelevanten Gegenständen ausgerichtet und die Praxis in die Lehre geholt wird. Weiterhin bringen sich berufstätige Studierende mit ihren Erfahrungen und Fertigkeiten in die Lehrveranstaltungen ein und haben somit auch einen Einfluss auf die bedarfsorientierte Gestaltung praxisrelevanter Inhalte.
Hinweise zur Studienorganisation
Das Studienjahr teilt sich in den Verbundstudiengängen WI in zwei Studienhalbjahre. Dabei ist der Zeitraum, in dem Studienmaterial zu bearbeiten ist, insgesamt länger als der Zeitraum, innerhalb dessen Präsenzveranstaltungen stattfinden (in der Regel von Ende September bis Anfang Februar und von März bis Juli). Somit sind Zeiten, die "präsenzveranstaltungsfrei" sind, nicht automatisch "studienfrei". Zumindest während der Sommerferien in NRW finden keine Präsenzveranstaltungen statt, und es ist auch kein Studienmaterial zu bearbeiten.
Nach den Stundenplänen der Verbundstudiengänge Wirtschaftsinformatik sind pro Woche ca. 15 Stunden Studienzeit vorgesehen (Zeiten für die Bearbeitung der Lehrbriefe und die Anwesenheit in Präsenzphasen zusammengerechnet). Das Studium beginnt mit einer ein- bis zweitägigen Einführungs- und Orientierungsphase (1. Präsenzveranstaltung). Die Präsenzphasen finden in der Regel 14-tägig samstags statt. Ferner können Blockveranstaltungen und/oder Prüfungen an jeweils fünf Tagen pro Studienhalbjahr durchgeführt werden. Die Lernbriefe werden im Rahmen der Präsenzveranstaltungen verteilt oder verschickt. Die Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen ist in der Regel Pflicht.