University Of Pittsburgh, Pennsylvania, USA

"...die Lehre in einem anderen Lehrsystem erweitert den eigenen Horizont..." [Boekels, Thomas]

Wintersemester 2015/16

Entscheidung zum Studium im Ausland

Die Entscheidung im Ausland zu studieren traf ich, nach dem ich einen guten Start in das Studium des Bauingenieurwesens absolviert hatte. Ich wollte mich durch eine Auslandserfahrung von anderen Kommilitonen abheben, da ein Auslandspraktikum oder -studium im Studiengang des Bauingenieurwesens nicht üblich ist. Neben diesem Aspekt hatte ich weitere Gründe im Ausland zu studieren, die aber zu umfassend wären hier aufzuführen.

Daher suchte ich nach Standorten die für mich interessant wären. Ich überlegte in Neuseeland, Australien, Kanada oder den Vereinigten Staaten Amerikas zu studieren, doch bei allen Universitäten schreckten mich die hohen Studiengebühren ab. Letztendlich wies mich Herr Prof. Dr. Neuenhofer auf ein Stipendium hin, welches mir ein Studium an der University Of Pittsburgh ermöglichen würde. Nach kurzen Überlegen wollte ich diese mir offerierte Möglichkeit wahrnehmen und bewarb mich für die Förderung durch UAS7.

Bewerbung für das Auslandssemester

Die Bewerbung war in einem kurzen Zeitraum einzureichen, mir stand ein knapper Monat zur Verfügung um die Bewerbungsfrist für dieses Programm nicht verstreichen zu lassen. Daher absolvierte ich schnellstmöglich einen Test zur Zertifizierung meiner Englischkenntnisse und verfasste ein Motivationsschreiben, welches meine Beweggründe erläuterte an der University Of Pittsburgh zu studieren.

Anfang März erhielt ich die Zusage für das Studium in Pittsburgh und der Prozess Schritt weiter voran. Ich musste ein Visum beantragen, Flüge buchen und eine Unterkunft finden.

Meine Zeit in Amerika

Zuerst nutzte ich die Chance in Amerika zu reisen und kam letztendlich in Pittsburgh an. Dort standen für die international Studierenden Orientierungsveranstaltungen auf dem Programm, bei denen man Bekanntschaften mit Studenten von der ganzen Welt machen konnte. Knapp eine Woche später kamen die restlichen Studenten der Universität im Stadtteil Oakland von Pittsburgh an, wobei die Erstsemester weitere Orientierungsveranstaltungen hatten, an denen wir als Auslandsstudenten ebenfalls partizipieren konnten.

Am 31. August begannen die Vorlesungen und es stellte sich heraus, dass sich das Studium in den USA komplett von dem in Deutschland unterscheidet. Ich musste Hausaufgaben und Laborberichte anfertigen, es standen wöchentliche Quizze und verschiedene Tests während dem Semester an. Zusammenfassend sind diese Aufgaben sehr zeitraubend und viele amerikanische Studenten verbringen Tag und Nacht um diese mit der bestmöglichen Note zu absolvieren. Meiner Meinung nach ist es verglichen mit dem Deutschen Studiensystem einfacher die gestellten Aufgaben zu lösen, aber es kostet trotzdem viel Zeit und ist daher auch anstrengend. Ein großer Vorteil dieses Lehrsystems ist, dass man sich bereits während dem Semester in alle Themenbereich eines Modules hineinarbeitet, ebenso wie es in Deutschland gewünscht ist, aber nur selten ein Student es macht. Durch diese Aufteilung der Aufgaben wird dem finalen Test auch keine derartig große Gewichtung wie hier in Deutschland zugeschrieben. Dies bedeutet, dass man ein Modul bereits vor der abschließenden Prüfung bestanden haben kann, meiner Meinung nach ein weiterer positiver Aspekt.

Trotz der zeitraubenden Arbeit konnte ich an Wochenenden oder an Ferientagen die Zeit finden Amerika weiter zu erkunden. Dies ermöglichte mir Einblicke in die amerikanische Kultur und die Lebensweise und ist meiner Meinung nach wichtig während einem Studium in Amerika. Denn es sollte nicht der Hauptgrund sein dort zu studieren, sondern auch die Menschen und verschiedenen Kulturen in dem Land des Auslandssemesters kennenlernen.

Fazit zu meinem Auslandsstudium

Ich bin vollkommen zufrieden mit meinem Semester in Amerika und würde jeder Person raten es ebenfalls zu machen, falls einem die Möglichkeit geboten wird. Die Zeit die man in einer anderen Kultur verbringt und die Lehre in einem anderen Lehrsystem erweitert den eigenen Horizont und man kann von den Kontakten die man knüpft für sein ganzes Leben profitieren. Ich überlege sogar während meines Master-Studiums ein weiteres Semester in einem anderen Land zu verbringen, da es mir dermaßen gut gefallen hat.

Der einzig negative Aspekt ist die Anerkennung der Studienleistungen an der heimatlichen Universität. Ich rate jeder Person das Auslandssemester möglichst im Grundstudium zu absolvieren. Ich studierte in meinem fünften Semester in Pittsburgh, dem ersten Semester meiner Vertiefungsrichtung ‚Konstruktiver Ingenieurbar’ und dies erschwerte mir die Anerkennung immens, da die angebotenen Module an die deutsche Norm gebunden sind und diese sich selbstverständlich von der eines anderen Landes unterscheidet.

Trotz alledem besteht meine Ansicht, dass ich jedem zu einem Semester im Ausland raten würde, denn letztendlich geht es neben dem Studium auch um die Weiterbildung eines selbst. Falls das Studium auf Grund eines Auslandssemesters eine Verlängerung um ein Semester über der Regelstudienzeit bedeute, wäre dies auch nicht sonderlich schlimm.


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