ETWAS
Entwicklung einer neuartigen Technik zur zielgerichteten Sanierung wasserwirtschaftlicher Infrastruktur mit energetischer Nutzung und Vermeidung von Treibhausgasemissionen
Stauräume sind wichtige Bestandteile unserer Infrastruktur mit unverzichtbaren Funktionen, wie dem Hochwasserschutz und der Trink- und Brauchwasserversorgung. Durch den kontinuierlichen Zufluss aus dem Oberwasser werden Sedimente in die Stauseen eingetragen. Die Stauseen verlanden, wodurch ihre Nutzung eingeschränkt wird. In den abgelagerten Sedimenten kommt es vermehrt zum anaeroben Abbau von Organik zu Methangas, welches aus dem Sediment in die Atmosphäre emittiert. Methan hat, bezogen auf eine Zeitspanne von 100 Jahren, ein 34-fach höheres Treibhausgaspotential als Kohlenstoffdioxid. Treibhausgasemissionen aus Stauseen weltweit tragen so zum Klimawandel bei.
Im Rahmen des Projektes ETWAS wird eine in Vorgängerprojekten entwickelte Modellanlage zur Sedimentverlagerung mit integrierter Methanernte automatisiert und weiter optimiert. Mit der Modellanlage kann das Problem der Verlandung gelöst und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen aus Stauseen verringert werden. Ziel des Projektes ist eine automatisierte Steuerung der Sediment-Methan-Aufnahmeeinheit. Hier soll die gezielte Abtragung einzelner Sedimenthorizonte ermöglicht werden. Neben der vollautomatischen Erfassung verfahrenstechnischer, bathymetrischer und umweltrelevanter Parameter wird eine automatisierte Positionierung der Modellanlage auf dem Gewässer auch ohne die Nutzung eines GPS-Systems entwickelt.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
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Forschungsprojekt | Entwicklung einer neuartigen Technik zur zielgerichteten Sanierung wasserwirtschaftlicher Infrastruktur mit energetischer Nutzung und Vermeidung von Treibhausgasemissionen (Kurztitel: ETWAS) |
Leitung | Prof. Dr.-Ing. C. Jokiel Prof. Dr. Christian Jokiel |
Fakultät | Fakultät 06 – Labor für Wasser und Umwelt (LWU) |
Beteiligte | Prof. Dr.-Ing. Norbert Grosse; Mara Offermann, M.Sc.; Andreas Berenz, B.Sc. |
Projektpartner | Labor für Regelungstechnik, SPS und Prozessleittechnik (PLT); D-Sediment GmbH |
Fördermittelgeber | REACT-EU, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) |
Laufzeit | 12 Monate (Projektstart: 01.01.2022) |