Planerstellung der denkmalgeschützten Ruine auf dem Gut Nettehammer bei Andernach

Auf einen Blick

Kategorie Beschreibung
Projektart Bachelorarbeit
Bearbeitung Galina Teichrib, B.Eng.
Fakultät Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik
Institut Institut für Baubetrieb und Vermessung
Laufzeit Mai - August 2021

Die Bachelorthesis „Auswertung und Planerstellung von Laserscanningdaten der denkmalgeschützten Ruine auf dem Gut Nettehammer bei Andernach“ erzielte Bestandspläne, wie Grundrisse, Schnitte und Ansichten im Maßstab 1:100 mit einer Genauigkeitsstufe II der Denkmalpflege. Ermöglicht wurde dieses interessante Projekt durch die langjährige Kooperation zwischen der TH Köln – im Speziellen Prof. Dr. Knud Sauermann - und dem Gut Nettehammer, das sich im Besitz der Familie Luithlen befindet. Der fortgeschrittene Zerfall der denkmalgeschützten Ruine erforderte Bestandspläne, die den Sanierungsbedarf im Bereich der einsturzgefährdeten Kellerdecke darlegen.

Beim Bearbeiten des Themas konnten bereits vorhandene Messdaten der Ruine mit neuen Scandaten verglichen, kombiniert und ausgewertet werden. Aus dem Labor für Vermessungskunde des Institutes für Baubetrieb und Vermessung der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik kam der Laserscanner Z+F IMAGER 5016 mit zugehörigem windowsbasiertem Tablet zum Einsatz. Mit Hilfe des Laserscanners konnte die notwendige Detailgenauigkeit in der Denkmalpflege für das Bauaufmaß erreicht werden. Die vermessungstechnische Bestandsaufnahme der Datenlücken vor Ort wurden fachmännisch von Herrn Tobias Höller durchgeführt. Begleitend zu diesen Scanarbeiten entstand die Dokumentation dieser Arbeitsschritte für die Abschlussarbeit. Zusammenfassend sind für die Erfassung der Ruine im Bestand insgesamt 116 Scans entstanden, aufgeteilt in 27 Außenscans, 47 Scans im EG und 42 im KG.

Ruine auf Gut Nettehammer Ruine auf Gut Nettehammer (Bild: TH Köln)

Die Aufbereitung der gesamten 3D-Scanmessungen erforderte die Expertise in Bezug auf die Z+F Auswertesoftware LaserControl®. Die Fertigstellung der Gesamt-Punktwolke konnte nur in aufeinanderfolgenden Schritten erfolgen, da die Verarbeitung der vorhandenen Datensätze bis dahin unterschiedlich weit vorangeschritten war. Durchgeführt wurde diese individuelle Auswertung mit Z+F LaserControl® und Scantra von Sabrina Geiermann (Fa. Scandric), die bereits in langjähriger Kooperation mit der TH Köln mehrere Projekte begleitet hat und auch bei der Umsetzung dieses Projektes tatkräftig mitgeholfen hat. Durch Einsatz ihres Expertenwissens lieferte die finale Punktwolke ein Ergebnis von 3,3 mm Standardabweichung im lokalen System und 4,2 mm Standardabweichung im UTM-Referenzsystem.

Diese Gesamtpunktwolke dient als Grundlage für die Erstellung der Baudokumentation in Form von Plänen. Für die erforderliche verformungstreue zeichnerische 2D-Darstellung musste das Gebäude in seine Bestandteile „zerlegt“ werden. Das ermöglichte eine bessere Transparenz der zu betrachtenden Bauelemente. Zur Eingrenzung der großen Datenmengen auf ein Minimum an relevanten Informationen für die zeichnerische Dokumentation wurden geeignete Auswertelösungen analysiert. Die aus der Punktwolke resultierende zeichnerische Weiterverarbeitung erfolgte mit Hilfe der Programme PointCab®, LupoScan-Pro und AutoCAD. Die Software PointCab® lieferte u. a. die Schnitt Basisdaten. Alle digitalen Konstruktionen, sowie dazugehörige Druckvorlagen für die zu plottenden Pläne wurden mit AutoCAD® erstellt. Ergänzend erfolgte die Erstellung der Orthofotos mit dem Programm LupoScan-Pro. Die Bestandspläne wurden verformungs- und detailgenau gezeichnet. Entstanden sind Grundrisse des Erd- und Kellergeschosses, ein Quer- und ein Längsschnitt, sowie die Süd- und Westansicht der Ruine.


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