Pressemitteilung der Universität der Bundeswehr München

Prof. Dr. Alexander Fekete

Prof. Dr. Alexander Fekete

Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG)

  • Campus Deutz
    Betzdorfer Straße 2
    50679 Köln
  • Raum ZS-04-01a
  • Telefon+49 221-8275-2604

Chris Hetkämper

Chris Hetkämper

Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG)

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NOWATER

Das Projekt „Notfallvorsorgeplanung der Wasserver- und -entsorgung von Einrichtungen des Gesundheitswesens - organisatorische und technische Lösungsstrategien zur Erhöhung der Resilienz (NOWATER)“ hat zum Ziel, einen praxisnahen Leitfaden zur Sicherstellung der Wasserver- und entsorgung sowie der Energieversorgung von Krankenhäusern im Krisenfall zu erstellen.

In Krisensituationen ist die Aufrechterhaltung des Betriebs von Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegewesens für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und für die Krisenbewältigung maßgeblich. Einrichtungen des Gesundheitswesens, insbesondere Krankenhäuser sind eine für die Gesellschaft unverzichtbare Kritische Infrastruktur (KRITIS). Als hoch sensible und komplexe Systeme sind Krankenhäuser von einer dauerhaften und zuverlässigen Verfügbarkeit anderer Infrastruktursysteme abhängig, die auch in Krisensituationen für die Erhaltung der Funktionsfähigkeit und zum Schutz der versorgten bzw. dort arbeitenden Personen notwendig sind.

Auf einen Blick

Kategorie Beschreibung
Forschungsprojekt Notfallvorsorgeplanung der Wasserver- und -entsorgung von Einrichtungen des Gesundheitswesens - organisatorische und technische Lösungsstrategien zur Erhöhung der Resilienz (NOWATER) 
Leitung Prof. Dr.-Ing. Alexander Fekete  Mehr
Beteiligte Prof. Dr.-Ing. Alexander Fekete
Manuel Geiger
Chris Hetkämper
 
Projektpartner Universität der Bundeswehr München
AGAPLESION HYGIENE: Institut für Hygiene und Umweltmedizin
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Strecker Wassertechnik GmbH
teckons GmbH & Co.KG
Technische Hochschule Köln
United Nations University
 
Fördermittelgeber BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung 
Laufzeit 05/2020 – 04/2023 
Assoziierte Partner Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin e.V.
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
RoMed Kliniken
Staatliche Feuerwehrschule Geretsried
Stadtentwässerung Rosenheim
Stadtwerke Rosenheim Netze GmbH
Umweltbundesamt
 

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Eine notärztliche und intensivmedizinische Behandlung ist ohne Geräte und somit ohne Stromversorgung nicht möglich. Zudem ist für die Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebs die Einhaltung der Krankenhaushygiene - insbesondere für immun-geschwächte Patienten - zwingend notwendig. Grundvoraussetzung zur Einhaltung der Hygiene ist eine funktionstüchtige Wasser-versorgung sowie die anschließende Entsorgung der anfallenden Abwässer. Während Krankenhäuser in der Regel Stromausfälle durch den Einsatz von Notstromgeneratoren, zumindest zeitweise, bewältigen können [Vorgabe gemäß den Krankenhausbauverordnungen der Länder], ist die uneingeschränkte Versorgung mit Trinkwasser als Teil der Notfallversorgung auch kurzfristig nicht eigenständig zu bewerkstelligen. Die Bereitstellung von Wasser in ausreichender Menge und Qualität stellt in Krisensituationen, ausgelöst beispielsweise durch einen großflächigen Stromausfall, auch für den Krankenhausbetreiber sowie alle weiteren, relevanten Akteure eine große Herausforderung dar. An dieser Stelle setzt das Projekt NOWATER zur Erarbeitung von Lösungen an.

Das Teilvorhaben „Organisation der Notfallvorsorgeplanung zur Sicherung der Wasserversorgung, Wasserentsorgung und Energieversorgung von Krankenhäusern bei außergewöhnlichen Schadensereignissen“ des Instituts für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr an der TH Köln befasst sich maßgeblich mit der Erstellung eines Organisationskonzept. Dieses Konzept umfasst Empfehlungen und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit von Krankenhäusern im Krisenfall, um Betreibern eine Anleitung zur Organisation der Notfallversorgung mit ein-geschränkt verfügbarer Versorgungsinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Damit geht es über den aktuellen Stand der Krankenhausalarmpläne hinaus, berücksichtigt auch den Ausfall Kritischer Infrastrukturen und bietet hierfür gleichermaßen Lösungen zur Vorbereitung und Bewältigung. Weiter werden Schnittstellen zu beteiligten oder betroffenen Dritten, wie bspw. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) oder Infrastrukturbetreiber, berücksichtigt.

Ergebnisse

Das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) der Technischen Hochschule Köln hat im Rahmen des Projektes insbesondere organisatorische Lösungsstrategien erarbeitet. Verschiedene Dokumente sollen Hilfestellung für die Notfallvorsorgeplanung und Krisenbewältigung bieten. Das Zusammenspiel der NOWATER-Projektergebnisse wird in der folgenden Abbildung deutlich.

Die verschiedenen NOWATER-Teilergebnisse ergänzen den Prozess der Notfallplanung in Krankenhäusern Einordnung der NOWATER-Projektergebnisse im Risiko- und Krisenmanagement (Bild: TH Köln / IRG)

Die Veröffentlichung „Notfallvorsorgeplanung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung für Krankenhäuser – strategische, organisatorische und technische Hinweise“ bietet einen Überblick über den Gesamtablauf des Risiko- und Krisenmanagements und fasst die Ergebnisse aller Projektpartner zusammen. Sie bildet die Grundlage für die Etablierung des Risiko- und Krisenmanagements in Krankenhäusern.

Das „Notfallkonzept für Infrastrukturausfälle im Krankenhaus“ kann nur in Verbindung mit den genannten Projektergebnissen eine sinnvolle Grundlage für die Vorbereitung auf eine ereignis- und prioritätenorientiere Bewältigung von Infrastrukturausfällen bilden. Es bietet unverbindliche Hilfestellungen für die Ereignisbewältigung bei Beeinträchtigung der Wasser- und Stromversorgung und Abwasserentsorgung in Form von Checklisten und Ablaufdiagrammen an. Es muss zwingend an örtliche Gegebenheiten des Krankenhauses angepasst werden, die anpassbaren Vorlagen finden Sie im Kasten rechts verlinkt. Ergänzend können Trinkwasser- und Stromausfallordnungen angepasst und auf den Stationen verteilt werden, um eine adäquate Reaktion aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Krisen zu ermöglichen.

Das von der TH Köln erstellte „Übungskonzept für Infrastrukturausfälle im Krankenhaus“ versteht sich als Handbuch, mit dem Sie eine für Ihr Krankenhaus passende Schulungsmaßnahme oder Übung auswählen, vorbereiten, durchführen und nachbereiten können. Es integriert das Notfallkonzept in verschiedene Übungsformate und stellt beispielhafte Szenarien für Übungen zur Verfügung.

Die Exceltabelle Materialbedarf Grundversorgung ist eine unverbindliche Hilfestellung zur Berechnung des Grundbedarfs an Gütern, Getränken und Alternativen für WCs, für den Krankenhausbetrieb. Sie kann zur Vorbereitung und Bestimmung von zu lagernden Reserven oder für die Beschaffung im Krisenfall genutzt werden.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Bild: BMBF)

Resilienz: Wasser- und Energieversorgung von Krankenhäusern

Interview mit Prof. Dr. Alexander Fekete und Chris Hetkämper (beide vom Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr) über Szenarien und Ziele

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