Hygiene im Gebäude

Mikroorganismen besiedeln nahezu jeden Quadratmikrometer unserer Umgebung und können unter den unwirtlichsten Lebensbedingungen existieren.

Zum Wachstum benötigen sie vor allem Wasser (bzw. Feuchtigkeit). Mit den meisten Keimen leben wir in friedlicher Ko-Existenz oder sogar in symbiotischen Beziehungen. Dennoch gibt es einzelne pathogene Arten, die generell oder unter bestimmten Bedingungen zu Erkrankungen führen können. Der Hautkontakt spielt dabei selten eine Rolle, da eine intakte Oberhaut aufgrund der niedrigen pH-Werte eine gute Barriere darstellt und ihre Fettschicht bereits von einer vielfältigen Mikroflora besiedelt ist. Besonders empfindlich ist der Aufnahmeweg des Menschen über den Magen-Darm-Trakt (Essen und Trinken) oder die Lunge (Einatmen von Aerosolen). Hier stellen insbesondere Legionellen eine große Gefahr dar. Die Trinkwasserinstallation, insbesondere ihre Vernebelungsanlagen wie Duschen, Whirlpools, Klimaanlagen oder Verdunstungskühlanlagen, sind daher unter Berücksichtigung strenger Regelwerke zu planen und zu betreiben, so dass unser Lebensmittel „Wasser“ nicht zur Lebensgefahr wird. Unter hygienischen Aspekten sollten die Leitungssysteme und der Trinkwasserspeicher so groß wie nötig und so klein wie möglich ausgelegt werden (u. a. VDI 6023), um vor einer Anreicherung von Legionellen zu schützen. Ebenso muss der Trinkwasserspeicher kontinuierlich hohe Betriebstemperaturen (60°C) einhalten, was im Hinblick auf die Klimaziele 2050 eine Herausforderung darstellt.

Wir begleiten Schulungsmaßnahmen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik (u. a. DIN 1988, VDI 6023, DIN EN 1717) und erstellen Gefährdungsanalysen von der nach VDI 6022 und VDI 6023 Blatt 2 vorgegebenen Struktur. Im Rahmen unserer Forschungsaktivitäten untersuchen wir Maßnahmen zur hygienischen Sicherheit technischer Anlagen. Wir forschen an Strategien zur Kontrolle und Reduktion des Legionellen- und Pseudomonadenwachstums.

Weiterhin ist das Mikrobiom des Innenraums im Fokus unserer Forschung.


M
M