Hertha-Kraus-Preis
Das Institut für Management und Organisation in der sozialen Arbeit e.V. (mano e.V.) vergibt den Hertha-Kraus-Preis für hervorragende Abschlussarbeiten im Bereich Management und Organisation in der Sozialen Arbeit.
Die Namensgeberin des Preises, Hertha Kraus, gilt als eine Pionierin der Sozialen Arbeit. Als Leiterin des neugegründeten Wohlfahrtsamtes hat sie in Köln zwischen 1923 und 1933 die Grundlagen für die Organisation der Sozialverwaltung gelegt. Die Reorganisation der kommunalen Fürsorge und Wohlfahrtspflege hatte Wirkung weit über Köln hinaus. Mit dem nachbarschaftlichen Ansatz hat sie die Sozialraumorientierung der Sozialen Arbeit theoretisch und praktisch fundiert. In der Nachkriegszeit hat sie vielfach Deutschland bereist und beim Wiederaufbau des Sozialwesens mitgewirkt.
Die Stadt Köln hat Hertha Kraus mit einer Statue auf dem Kölner Rathausturm geehrt. Ihr Name ist insbesondere mit der Gründung der Riehler Heimstätten, einem Wohnstift für ältere Ehepaare und Alleinstehende, verbunden. Sie hat schon frühzeitig Forderungen zur Professionalisierung, Verwissenschaftlichung und Effizienz der Sozialen Arbeit gestellt. Als Quäkerin mit jüdischem Hintergrund emigrierte sie während des Nationalsozialismus in die USA und begann dort eine akademische Karriere. In ihrer praktischen Arbeit hat Hertha Kraus in den USA ihr Konzept der Nachbarschaftszentren als Handlungsort für sozialarbeiterische Interventionen weiterentwickelt.