Evaluation des Projektes JobScout
Ziel des Projektes JobScout-Klosterwald ist die Erprobung von Erfolgsaussichten zum Abbau der Arbeitslosigkeit sowie die Verringerung eines Transferleistungsbezugs durch eine sozialbezogene Ausrichtung der SGB II- Aktivierungs- und Integrationsberatung.
Die beiden Siedlungen „Am Donewald“ und ein Teil der Siedlung „Klosterhof“ gehören zu den Problembezirken des Stadtteils Köln-Dünnwald. Denn in den Kölner Siedlungen Klosterhof und Donewald lebt unter anderem ein hoher Anteil an ALG II-Empfängern. In der Siedlung Donewald leben auch viele jüngere Arbeitslose, deren Vermittlung in den Arbeitsmarkt durch schwache schulische und häufig fehlende berufliche Bildung erschwert wird. Die Siedlungen haben ein negatives Image und eine Insellage innerhalb des Kölner Stadtgefüges. Dies zeigt sich unter anderem auch in Bezug auf die mangelhaft wahrgenommene Verkehrsanbindung und den Nahversorgungsdefiziten für den alltäglichen Bedarf.
Ziel des Projektes JobScout-Klosterwald ist die Erprobung von Erfolgsaussichten zum Abbau der Arbeitslosigkeit sowie die Verringerung eines Transferleistungsbezugs durch eine sozialbezogene Ausrichtung der SGB II- Aktivierungs- und Integrationsberatung. Dazu werden zwei Jobscouts eingesetzt. Sie übernehmen eine Art Lotsenfunktion, indem sie ihren Blick auf die Teilnehmer und das familiäre sowie soziale Umfeld richten. Durch eine quartiersbezogene Herangehensweise der Aktivierungs- und Integrationsberatung im SGB II, durch das Erkennen von übergreifenden Problem- und Bedarfslagen und in der Folge durch eine Vernetzung von lokalen Ressourcen soll ein zusätzlicher Erfolg beim Abbau des (Langzeit-) Leistungsbezuges erreicht werden. Dazu soll eine Potenzialanalyse sowie eine Ermittlung von Bedarfsschwerpunkten und Beschreibung der Defizite praktiziert werden.
Methodisches Vorgehen
In der Zeit von Januar 2014 bis August 2014 findet eine prozessbegleitende Evaluation des Projekts Jobscout-Klosterwald statt. Der Sozialraum soll daraufhin untersucht werden, welche ortsspezifischen Problemlagen und Qualitäten des Wohnumfeldes sich identifizieren lassen, die für eine Integration in den Arbeitsmarkt hinderlich oder förderlich sind. Neben diesen objektiven Qualitäten des Sozialraums soll die Wahrnehmung des Sozialraums aus der Sicht der ALG II-Empfänger daraufhin untersucht werden, inwiefern sozialräumliche Defizite oder Potentiale die Integration beeinflussen. Im Projektverlauf geht es darum den Beitrag der Jobscouts zur Veränderung der Situation des Kunden aufzuzeigen, welche Maßnahmen wie Trainings und Beratungsleistungen sich als zielführend für den Kunden erwiesen haben und welche sozialraumorientierten Ressourcen für die Kunden aktiviert werden konnten. So können zielgruppenbezogene Problemlagen identifiziert werden. Ein weiterer Bereich ist die Vernetzungsstrategie der Einrichtungen und Akteure im Stadtteil, um Ressourcen für die Kunden wohnortnah zu aktivieren. Die Evaluationsergebnisse werden auf ihre Übertragbarkeit auf andere Sozialräume und Wohnquartiere untersucht.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
---|---|
Forschungsprojekt | Evaluation des Projektes JobScout |
Leitung | Holger Spieckermann Mehr |
Fakultät | Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften Mehr |
Institut | Forschungschwerpunkt Sozial · Raum · Management Mehr |
Beteiligte | Stephanie Abels, Rebecca Nießen |
Projektpartner | Stadt Köln, Amt für Soziales und Senioren, Jobcenter Köln |
Fördermittelgeber | Christliche Sozialhilfe Köln e.V., |
Laufzeit | Januar 2014 bis August 2014 |
Das Modell einer integrierten Sozialplanung für das Aufrechterhalten der Lebensgrundlagen im Alter wird im Praxisbezug entwickelt und erprobt. Die Fachhochschule Köln (seit September 2015: TH Köln) kooperiert dazu mit strategischen und operativen Partnern. Die strategischen Partner sind: (1) der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge und (2) der Verein für Sozialplanung (VSOP). Als operative Praxispartner wirken die zwei Städte Bielefeld und Viersen aus Nordrhein-Westfalen und die Stadt Speyer aus Rheinland-Pfalz mit. Im Hinblick auf Partizipation als methodisches Element der Sozialplanung wird auch mit der „Hochschule Luzern Soziale Arbeit“ in der Schweiz zusammengearbeitet.
Zuerst werden der Status-Quo der Sozialplanung und gute Beispiele innovativer Ansätze in der Altenhilfeplanung ermittelt. Auf dieser Grundlage werden Workshops durchgeführt, um das anwendungsorientierte Modell abzuleiten bzw. zu entwickeln. Es wird auf die Anwendung zugeschnitten und in laufenden Vorhaben der örtlichen Altenhilfeplanung erprobt und evaluiert.
In einer bundesweiten öffentlichen Fachtagung werden die Anwendungserfahrungen mit den operativen Praxispartnern abschließend vorgestellt. Die strategischen Praxispartner übernehmen die Multiplikation unter den Fachleuten der kommunalen Sozialplanung. Für den Transfer des entwickelten Instrumentariums in den Netzwerken und Informationssystemen der strategischen Praxispartner werden Dokumente zur Verfügung gestellt.
Nutzen nach erfolgreicher Durchführung
Mit dem neuen Planungsmodell kann vor Ort eine ressortübergreifende Seniorenarbeit generiert werden, die das Augenmerk darauf richtet, welches „Gesamtpaket“ an Hilfen und Förderungen ältere Menschen aus ihrer alltäglichen Sicht brauchen. Der Planungsblick betrachtet die älteren Menschen unter einer inklusiven (generationenübergreifenden) Strategie und behandelt ältere Menschen mit unterschiedlichem Bedarf gleich. Das Modell soll die Kommunen nachhaltig befähigen, die Lebensqualität der älteren Menschen umfassend zu verbessern.