Die Stadt Köln als kommunaler Akteur im EU-Mehrebenensystem
Neue Opportunitätsstrukturen und Netzwerkstrategien zur europäischen Politikgestaltung
Der Vertrag von Lissabon unternimmt eine grundlegende Neu-Strukturierung der Kompetenzverteilung und Prozeduren der Politikgestaltung in Europa, die das Handeln von Kommunen nachhaltig beeinflussen wird. Die vertraglich zugewiesene und tatsächlich ausgeübte Rolle von Großstädten im EU-Mehrebenensystem gewinnt eine neue und voraussichtlich verstärkte Bedeutung für die Zukunft kommunaler Politik. Das Projekt will untersuchen, welche dynamischen Veränderungen bei formalisierten Zugängen und informellen Netzwerken aufgrund der neuen vertragsrechtlichen Architektur zu erwarten sind.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
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Forschungsprojekt | Die Stadt Köln als kommunaler Akteur im EU-Mehrebenensystem |
Leitung | Prof. Dr. Herbert Schubert Mehr |
Fakultät | Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften Mehr |
Institut | Forschungschwerpunkt Sozial · Raum · Management Mehr |
Beteiligte | Christoph Heuer, Holger Spieckermann |
Projektpartner | Jean Monnet Lehrstuhl der Universität zu Köln, Wolfgang Wessels, Mehr |
Fördermittelgeber | RheinEnergie Stiftung Jugend/ Beruf, Wissenschaft Mehr |
Laufzeit | 2011 bis 2012 |
Die zentralen Forschungsfragen dieses gemeinsamen Forschungsprojektes sind:
• Welche neuen oder veränderten Regelungen bei der Verteilung der Zuständigkeiten und den damit verbundenen prozeduralen Abläufen der Politikgestaltung des Vertrags von Lissabon sind für die kommunale Ebene relevant bzw. werden von kommunalen Akteuren als besonders relevant wahrgenommen?
• Welche politischen und administrativen Strategien haben Kommunen wie die Stadt Köln bisher entwickelt, um in den Governancestrukturen des EU-Mehrebenenmodells aktiv mitzuwirken? In-wieweit führt der Vertrag von Lissabon zu Anpassungen, damit Kommunen für dieses veränderte System besser ausgestattet sind?
Methodisch verfolgt das Vorhaben in der Zeit von 2011 bis 2012 einen empirischen Forschungsansatz, der zur Analyse und Diskussion von Handlungsstrategien genutzt werden soll. Unter Rückgriff auf theoretische Forschungsansätze (insbesondere Multi-level Governance und Netzwerkanalyse) und sozialwissenschaftliche Methoden (Netzwerkanalyse, Dokumentenanalyse, semi-strukturierte Experteninterviews und Diskussionen mit einer Fokusgruppe) werden die Forschungsfragen anhand des Untersuchungsraums der Stadt Köln untersucht. Eine allgemeine, übergreifende Untersuchung der Auswirkungen der Vertragsänderungen auf Kommunen (Makrosicht) wird vertieft durch qualitative Fallstudien in den kommunalpolitisch höchst zentralen Politikfeldern „Soziale Daseinsvorsorge“ und „Umwelt“ (Mikroperspektive).