Dr. med. Emanuele Meyer Schweizer
Erste und kurzeitig einzige Lehrende an der 1914 eröffneten Kölner Schule für kommunale Wohlfahrtspflegerinnen, die erste Vorgängereinrichtung für die heutige Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften
Wir schreiben das Jahr 1914, die Professionalisierung der Sozialen Arbeit schreitet im ganzen Land voran. Köln ist neben Berlin einer der Orte, die diese Entwicklung mit Nachdruck betreiben [1]. Seit einigen Jahren gibt es in Köln zunehmend die Bestrebungen die private Fürsorgetätigkeit, die vor allem von bürgerlichen Frauen ehrenamtlich ausgeübt wird, zu professionalisieren.
Um die Jahrhundertwende war aus der Idee der „sozialen Hilfsarbeit“ die Idee der Sozialarbeit als anerkanntem Frauenberuf geworden und damit der Wunsch und die Notwendigkeit eine systematische Ausbildung zu etablieren.
Die Kölner „Schule für kommunale Wohlfahrtspflegerinnen“ sollte dem Rechnung tragen. Sie ist in der Chronologie als erste Vorgängereinrichtung der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften und damit der TH Köln. Sie wurde am 1. April 1914 mit einem ersten Lehrgang und 11 Schülerinnen eröffnet. Ebenfalls neu gegründet wurde die Schwesternschule für Säuglingspflege und Säuglingsfürsorge sowie der bereits 1908 gegründeten Krankenpflegeschule eine der drei interkonfessionellen „stadtkölnischen Pflegerinnenschulen“.
[1] Auf dem Weg zur Disziplin, Hundert Jahre öffentlich getragene Ausbildung für die Soziale Arbeit in Köln 1914-2014, Anette Kund und Ulrich Mergner, Greven Verlag Köln